Freitag, Juli 23, 2010
Liebes Süd-Ost-Asien,
Das Aussehen ist aber nicht das einzige. Die reden hier auch ganz anders. Ich versteh sie aber eigentlich recht gut. Das ist soweit super, denn mich verstehen die Einwohner hier auch und dadurch kann ich mich beispielsweise mit den Ärzten und Krankenschwestern ganz gut verständigen. Man verwendet beim reden hier Zeiten bei denen die Verben verändert werden und so weiter, vielleicht weils hier schon viel früher ist. Oder man sagt statt 'l' ein 'r' und sogar das 's' wird hier benutzt, manchmal sogar doppelt. Aber die Wörter werden hier auch ganz arg zusammen gezogen. 'Nohave' heißt hier zum Beispiel 'Hammaned'. Oder letztens hab ich sogar einen 'Eisskoffä' statt einem 'eicofi' gekauft. Der hat übrigens nach richtigem Kaffee geschmeckt. Auch das Bier schmeckt hier richtig intensiv. Sehr gut, wie ich finde. Dafür gibts viel mehr Fleisch hier und das auch noch ziemlich fettig und ölig. Keine kargen Knorpelchen wie bei dir. Und auch ganz wenig Reis und Nudeln. Die nennen das hier Knödel und das sind quasi kugelige Nudeln, die man erst schneiden muss, bevor man sie essen kann. An würze fehlts hier sowieso, vor allem an Schärfe. Ich schwitze und weine nicht mehr beim essen. Da trinkt man auch viel weniger und erst recht wenn das Wetter so kalt ist.
Hier ist nicht nur das essen umständlicher mit dem ganzen zurecht schneiden, sondern auch das rauchen. Man kauft sich Tabak in kleinen Beuteln und dazu Papierchen und die dreht man dann zu Zigaretten. Ganz lecker, wie ich finde aber leider auch viel viel teurer. Und oft verboten. Aber vor allem teurer. Ich habe versucht mit dem Verkäufer zu handeln, aber der wollte nicht. Der fand das richtig blöd und hat gemeint, wir sind hier nicht im Tackatuckaland. Fand ich doof. Überhaupt ist hier alles so furchtbar teuer. Bei der Kleidung versteh ichs noch, die ist hier ja auch nur in original, aber beim Essen oder bei öffentlichen Verkehrsmitteln find ichs schon doof. Auch da kann man nicht feilschen, sonst wird man rausgeschmissen. Und beim rausgeschmissen werden aus den Zügen und Bussen ist es wieder so umständlich, weil man erst die Türen aufmachen muss. Da kann man während dem Fahren auch gar nicht am Ausgang sitzen und die Landschaft mit frischer Luft genießen. Man muss sogar noch mehr Geld zahlen, wenn man die Tür beim Fahren aufmacht. Auch der Verkehr hier ist ganz seltsam. So geordnet. Mit ganz vielen Schildern und Regeln, an die sich jeder hält - und wenn nicht, dann kostet das schon wieder eine Extragebühr. Auch sind hier ganz schön viele Autos unterwegs und weniger Motorräder. Und man braucht für beides einen echten Führerschein für den man alle Regeln auswendig lernen muss. Sinnlos, weil die Leute deswegen auch nicht besser fahren, wie ich finde. Aber gut, so ist das halt. Schön ist es, dass es hier geteerte Straßen in der Natur gibt.
Die Landschaft hier ist auch echt ganz hübsch mit schönen Bergen und Sehen. Dafür gibt es keine Strände mit weißem Sand und Palmen. Blöd, auch. Und was auch fehlt, sind die Wasserfälle, weil die sind hier nicht sooo aufregend wie bei dir. Da fällt auch echt nur das Wasser runter und nicht auch noch Wanderer. Gut, stimmt schon, sonst wäre es ja ein Menschenfall.
Ach ja, und die Tiere in der Natur. Ziemlich leise. Und nicht so wild. Das wildeste hier sind eigentlich die Kühe und wenn doch mal ein echter Bär kommt, dann haben alle Angst und schießen ihn tot. Giftiges gibts hier auch nicht so. Und die Insekten sind hier auch nicht so irre laut wie bei dir, was ich eigentlich ganz angenehm finde aber auch ein bisschen unspektakulär. Aber weißt du was er hier gibt, was du nicht hast? Eine MAU! Die ist toll und die mag ich.
Naja, so ist es hier halt. Ich glaube ein bisschen bleibe ich hier schon. Ist eigentlich auch ganz schön. Aber bei dir wars auch arg toll! Und dafür danke ich dir. Und ich freu mich auch, dich mal wieder zu sehen. Vielleicht komme ich ja dann mit dem Fahrrad.
Also bis dann und ganz viele Liebe Grüße, allerliebst und DEAS,
Dein Bene
Dienstag, Juli 06, 2010
Zwo, Eins, Risiko!
Na, wie dem auch sei, ich will an dieser Stelle noch ein kleines Gruselkabinett zum besten geben und damit zeigen, dass ich mir ruhig hätte mehr Sorgen machen können…vielleicht. Ganz groß sind im Moment zum Beispiel die Rothemden in Thailand. Die sind irre gefährlich und unbedingt die Finger davon lassen und so. Ich war ja da. Aber war nicht so schlimm, beziehungsweise gar nicht. Dann die vielen Landminen, die noch vom Vietnamkrieg über sind. Auch blöd, stimmt schon, und ja, es explodieren noch welche obwohl deren Haltbarkeitsdatum wohl schon länger überschritten sein müsste. Die Gefahr sinkt aber rapide, wenn man weiß, dass die meisten Opfer einheimische Jäger sind, die sich ans Schwarzpulver sägen wollen oder Kinder, die damit anfangen zu spielen. Und klar, es gibt es viele Nepper, Schlepper, Mähdrescher, welche den stupiden Touristen gerne mal übers Ohr hauen oder ihm Drogen ins Essen oder Gepäck panschen. Man kann halt einfältig oder unachtsam sein, aber wenn man nicht die Naivität einer Kelly Bundy besitzt (und alles schluckt, was in einem Kondom seviert wird), dann lässt sich damit auch überleben. Auch der Straßenverkehr ist eine Sache für sich. Das Auswärtige Amt warnt hier vor „impulsiven Reaktionen“. Der Vietnam ist sogar Weltranglisten Erster im Leute tot fahren. Ich empfehle jedem Reisenden einfach zwei Augen und mindestens ein Bein mit in den Urlaub zu nehmen – nur zur Sicherheit. Aber Lirum Larum, genug gefloskel. Weitere Höhepunkte auf einer Asienreise im könnten terroristische Anschläge oder bewaffnete Bandenüberfälle sein. Militärische Schusswechsel kommen an bestimmten Grenzen schon mal vor und wer nach Einbruch der Dunkelheit reist ist nicht so helle. Sagt das Amt. Ach und es wird außerdem vor Drogenschmuggel und ungerechten Strafverfahren gewarnt. Vor allem, wenn man auf die gefälschten Ausweise von minderjährigen Nutten rein fällt. Rettungsboote sind in der Schifffahrt ebenfalls eine Seltenheit und das ist besonders schlimm, wenn man von Piraten angegriffen wird. Falls man das alles überleben sollte, dann rafft einen Malaria, Vogelgrippe, Durchfall oder Cholera dahin. Vielleicht… Ach das Auswärtige Amt. Ist schon ´ne Wucht. Warnt wirklich vor jedem Pups, weil Butterfly-Effekt und so. Pfft! Und was erwähnt es mit keinem Sterbenswörtchen? Wasserfälle. Naja… Hals und Beinbruch… und Deas!
Donnerstag, Juli 01, 2010
Prahlen nach Zahlen
In den letzten 104 Tagen habe ich in 58 Betten geschlafen. Den Weg haben 46 Leute mit mir geteilt und mit jenen habe ich insgesamt 9 Biersorten getrunken. Wenn keiner da war, habe ich 9 Bücher gelesen. Ich war auch auf 9 Inseln und habe mich dort an 19 Stränden gesuhlt. Um 4 Länder zu bereisen durfte ich 7 Grenzen überschreiten. Zwischen den Grenzen bewegte ich mich mit 2 Rikschas, 5 Flugzeugen, 6 Zügen, 8 Fahrrädern, 13 TukTuks, 16 Pickups, 19 Taxis, 21 Motorrädern, 22 Booten sowie 42 Bussen und 2 Beinen fort. Ach ja. Und 6 Krankenwägen und 3 Rollstühle waren auch noch dabei. Ich habe außerdem 26 Wasserfälle gesehen. Den letzten besonders gut und genau. Deswegen habe ich auch 11 Brüche mit nach Hause genommen. Wunderbare Sache eigentlich. Und so in Zahlen gesehen hört sich das ganze doch noch besser an, als es eh schon war. 'Hön. Und und 1 deas!
Sonntag, Juni 27, 2010
RausRausRausRausRaus!
Nachtrag: Sodale. Jetzt fragt man sich eventuell, wie das da draußen so ist in der Freiheit. Schön, muss ich da sagen und kann mich auch kaum beklagen. Ich kann Freunde treffen, Kaffee trinken, Fahrrad fahren, Weltmeisterschaft anschauen, Weißwurscht essen, Bier schlürfen ecetera und noch viel mehr. Und das finde ich wirklich toll, wie ich meine. Es ist zwar alles noch recht anstrengend und ich kann noch nicht so dolle, wie ich vielleicht mögen wollen würde… aber das wird schon wieder! Jetzt noch diverse Nachwehen überstehen und dann ist wieder gut. Becken auskurieren, Schraubenlöcher verheilen, Fäden aus der Naht gehen lassen, lange aufbleiben lernen, taubes Gefühl aus der Fresse vertreiben und last but not least riechen lernen! Derweil geniesse ich die Isar, Biergärten, Innenstadt, Cafés und mein eigenes Zimmer. Huich! Oder MAU – das genieß ich nämlich auch sehr! Apropos und kochen sollte ich vielleicht wieder lernen. Grad schmeckts noch eher noch mau. Vielleicht liegt das auch an der mangelnden Geschmacksnervigkeit. Hm. Weiß man jetzt nicht, aber kriegt man raus mit der Zeit. Sonst? Ach klar: Deutschland wird Weltmeister! Bis denne und Deas.
Freitag, Juni 25, 2010
Nach der OP...
Nachtrag: Jetzt haben die echt noch so scheiß Gummis in meine Kieferschrauben gehängt. Und statt dass ich dafür weniger Schmerzen habe, krieg ich ab heute nur noch Suppe zum Essen und nicht mal mehr Brei und Joghurt. Ganz großes Boule. Beurk!
Donnerstag, Juni 24, 2010
nebenbei erwähnt...
Dienstag, Juni 22, 2010
Mein erster eigener Krankenhausaufenthalt zwischen Geburt und Todesfall Teil drei
Sonntag, Juni 20, 2010
Dekadentes Reisen back to the Schweinshaxn
Um von A nach B zu kommen brauche ich eigentlich nicht besonders viel. Ich benoetige lediglich meine beiden Beine und mindestens einen Daumen um groessere Spruenge zu machen. Bus, Boot, Bahn und Flieger sind mir natuerlich ebenso stets eine willkommene Hilfe… fuer meine Heimreise in das Münchener Uni-Krankenhaus hab ich aber dann doch so einiges auffahren lassen, bzw. meine grosszügige Auslandskrankenversicherung hat mal so einiges locker gemacht und mich auf besondere Weise gen Heimat geschickt. Ich werde am Samstag Abend mit einem Krankenwagen im Bangkoker Krankenhaus abgeholt,nehme platz und werde direkt zum Flughafen chauffiert. Dort erwartet mich schon eine nette Ärztin und hilft mir beim Check-in. Ich bekomme einen Rollstuhl und werde von einem lieben Schieber direkt in die Business-Launge geschoben um hier nochmal ein bisschen dinieren und entspannen zu koennen. Dann steige ich in den Flieger und nehme in der Business-Class platz, lasse mir erneut essen servieren und wähle einen Film meiner Wahl im Board-Entertainmentprogramm aus. Der Flug ueber Nacht ist entspannend und ich komme ausgeschlafen am Sonntag morgen in Frankfurt an. Dort wartet bereits ein weiterer Krankenwagen auf mich, der meinen-einen auf schnellstem Wege nach München bringen soll. Ist mir recht soweit. Kann ich nicht klagen. Die Fahrer holen noch mein Gepaeck ab und bringen mich anschliessend nach München ins MKG in der Lindwurmstrasse. Dort kann ich nach leichter Wartezeit und ersten Debrezinern auch schon das zimmer beziehen, in welchem ich nun die naechsten Tage und Wochen verbringen darf. Angenehm soweit, Benedikt von Sowieso mein Name und d e a s!
Freitag, Juni 18, 2010
wie und wie lange ich hier noch lebe!
Mittwoch, Juni 16, 2010
Jetzt aber mal Tacheles!
Montag, Juni 14, 2010
Mein erster eigener Krankenhausaufenthalt zwischen Geburt und Todesfall Teil II!
Samstag, Juni 12, 2010
Mein erster eigener Krankenhausaufenthalt zwischen Geburt und Todesfall! Teil 1
zwischen meinen ersten gedanken zu einem diesbezueglichen artikel und den anfaenglichen und zoegerlichen buchstaben dieser tatsaechlichen foermlichkeit liegen tage. versteht ihr was tage des nichtschmeckens bedeuten? hoellentage! zu jenem "nicht schmecken" kommt noch ein geselliges "nicht stehen", ein drolliges "nicht laufen", ein kontaktfreudiges "nicht sitzen", ein gruppenliebendes "nicht ficken", ein anschlusssuchendes "nicht trinken", ein gruppendynamisches "nicht rauchen" und natuerlich das seltenst allein gesehene "nicht thai verstehen" dazu ... hoert sich blendend an, oder? aber von ganz von vorne: vor ein paar tagen ging es los. matthias und tao und eben ich, der jack irish von bayern (wie ich mich seit jenem ereignis gerne im groessenwahn nenne) machen uns auf in den laotischen dschungel. ausgeruestet mit uns, einer machete und eben einer pallette eiern, 9 leibern brot und noch einigem viel zu vielem an essbarem und ueberlebbarem. was wir im dschungel machen wollen ist logisch: ein paar fotos knipsen, wasserfaelle und hoehlen und wilde tiere entdecken und natuerlich das wichtigste von allem: nackt ueberleben ohne dabei homosexuell zu wirken!!! das ganze moeglichst maennlich und wild, wie mir schon bald klar wird. wir laufen los. wir machen dem fuehrer tao schnell klar, dass wir wirklich viel und maechtig laufen wollen und auch einiges entdecken. er versteht nicht sofort, kommt aber zuegig dahinter... … …im rueckblick sehe ich nun kränkliche tage der missgunst, tage des streits, des frohsinns und der langeweile und ja, ich weiss genau, wie sich ein patient ohne gedaechtnis und beine fuehlen muss: vermutlich so wie ich - nur eben ohne gescheite zukunftsperspektive... ich befinde mich naemlich inzwischen im krankenhaus in bangkok und es geht mir "den umstaenden entsprechend gut" ... jenes schreibt man doch immer so gerne. wie dem auch sei, in meinen gedanken hechte ich nach dem grimme-preis und verfehele ihn klaeglich, lande schliesslich zwischen den bloggs und verhungere hier bitterarm auf meinen vier buchstaben... d e a s.
Freitag, Mai 21, 2010
Wie ich fiel zu viel fiel und am ende hart aufschlug!
Am zweiten Tag der EXTREM-wanderung laufen wir von dem fluss unseres nachtlagers zu einem zweiten, groesseren fluss, dem wir moeglichst weit nach oben folgen wollen um seine schoenheit zu bewundern. Nach einigen kleinereren kraxeleien und querungen stossen wir gegen ende des tages auf einen wasserfall, den wir schwerlich bezwingen koennen. Deshalb suchen wir nach einer umrundungsmoeglichkeit, sprich nach einem weg um den wasserfall herum, wie das schon öfter der fall war. Wir wollen also in den dschungel, ein bisschen nach oben und dann wieder ins flussbett zurueck! Ungefaer 100 Meter vor dem wasserfall entdecke ich einen weg aus dem flussbett heraus. Leichtsinnigerweise erklimme ich sofort und entgegen jeglicher warnungen den ca. 8 meter hohen felsbrocken – nur um oben festzustellen, dass ich ein seil benoetige um wieder runter zu meinem gepaeck zu kommen! Kurz nach meiner frage nach dem langen seil in matthias‘ rucksack rutsche ich vermutlich aus und die ersten 2 meter nach unten, bevor ich mich auf den letzten 6 metern richtung boden im freien fall versuche und boese (quasi waagerecht) auf dem boden aufklatsche. „der boden“ ist in diesem fall grosse steine unter dem riesigen stein, den ich bezwungen habe. Nach dem sturz in die tiefe blute ich gefaehrlich und bewege mich kaum…klar eigentlich, ne? Tao und matthias rennen sofort zu mir – sind aber beides keine aerzte und deshalb hilflos vor dem halbtoten bene… sie tragen mich auf eine nahe sandbank um mich dort weicher zu lagern. Ich blute sehr an arm und kopf, bin aber nicht bewusstlos, dafuer leicht verwirrt. Ich kann anweisungen befolgen, dafuer wuesste ich wohl meinen eigenen geburtstag nicht aus dem stegreif… also was tun? Matthias bleibt bei mir und tao rennt los um hilfe aus einem „nahen“ dorf zu holen. In der mehrstuendigen wartezeit versucht mich matthias durch gespraeche wachzuhalten. Ich friere durch den starken blutverlusst immer mehr und dann werden wir auch noch von fischen gezwickt. Schrecklich, glaube ich…weiss es aber mangels erinnerung ueberhaupt nicht mehr…! Nach 4 bis 5 stunden kommen wohl 4 laoten mit sehr kleinen taschenlampen durch den dschungel getuermt um zu helfen, jedoch ist weder ein arzt unter ihnen noch jemand der etwas anderes spricht als laotisch. Sie packen mich in einen schlafsack, suchen holz und machen feuer, kochen ein bisschen und helfen matthias so gut sie koennen bei der pflege des armen irren deutschen, welcher nun so schwer verletzt ist! um drei uhr nachts kommt mister coffee mit einem arzt ums eck… er wird immer „arzt“ genannt, ich kenne seinen genauen bildungsstand aber leider nicht und ich weiss auch nicht genau, was er mit mir medizinishes gemacht hat…habe aber auch keine verdaechtige narbe am bauch! Aber gemeinsam haben die vielen helfer jetzt eine grandiose idee… irgendwie muss der depperte deutsche naemlich aus dem dschungel raus! Also konstruieren die laoten und mr coffee und der arzt und matthias eine hochtechnologische trage aus einem baumstamm und einer haengematte… wie genau, moechte ich an dieser stelle aus juristischesn gruenden nicht verraten! Egal, jedenfalls werde ich richtung „naechstem“ dorf getragen, welches eine „strasse“ nach paksong, der naechsten groesseren „stadt“, besitzt(in echt: ich werde zu den naechsten haeusern gebracht, weil da ist eine breite schneise durch den dschungel zu den naechsten mehreren haeusern). Nach zwei stunden tragekonstruktions-bau geht es los und die lustige karawane schlaegt sich mit machete und einem verletzten touri durch den laotischen urwald. Nach fuenf stunden und etlichen pausen kommen wir an (pausen nicht etwa deshalb, weil ich so schwer bin, sondern vielmehr weil der baumstamm so unbequem zu halten war… glaube ich.). was mache ich in der ganzen zeit? Ich lass mich aushalten. Haha. Nein, ich schlafe ein bisschen, schreie ab und zu wegen der schmerzen laut auf und kotzte ein bisschen blut um generell gesehen leicht verwirrt bei bewusstsein zu bleiben. Gute arbeit, wie ich finde und wird einem echten überlebenskünstler gerecht! Im dorf angekommen werde ich mit einer elefantenstarken beruhigungsspritze (50% ueberlebenschance…) ruhig gestellt und auf die ladeflaeche eines lasters geladen. Dann holpern wir ungefaer 2 stunden zurueck nach paksong…wobei der laster, auf dessen ladeflaeche ich liege sehr langsam fahren muss, denn jede mitgenommene bodenwelle rumpelt weniger, wenn man langsamer drueber poltert. logisch eigentlich. Und ich freue mich wohl, dass es jetzt nicht mehr ganz so weh tut, schreie aber trotzdem hin und wieder vor schmerzen laut (das wurde mir zumindest so berichtet…). In Paksong geht es in ein krankenhaus. Nein, es geht in DAS krankenhaus, welches einfach das einzige im ort ist und von einem kritischen zeitgenossen auch einmal liebevoll als „medizinschrank mit betten“ bezeichnet wurde. ich persoenlich kann mich leider nicht mehr daran erinnern… hier bleibe ich die nacht, werde geputzt (blut und dreck weg), meine klamotten werden mir vom koerper geschnitten (wegen blut und dreck und weil die ärzte bestimmt mein pimmel-shirt haben wollten) und ich bekomme meine klinische erstversorgung. Ausserdem wird das ganze mit der auslandskrankenversicherung geklaert. Und ja!, ich besitze natuerlich eine auslandskrankenversicherung und waere auch bloed (und arm), wenn ich keine haette...! am naechsten tag geht es dann mit einem mini-van nach ubon ratchathani in thailand und dort in ein groesseres und besseres krankenhaus! Hier bekomme ich eine roentgung und schnell wird klar, das da einiges im argen liegt. Vor allem meine wenigkeit liegt arg da...viel ist ja nicht mehr über. Ich muss nach bangkok und werde dort am tag darauf auch mit einem kleinen flugzeug hingeflogen um dort im bangkoker krankenhaus unterzukommen und zwei wochen zu versauern… nach zwei tagen wache ich hier auf der intensivstation auf und bin wieder bei mir, bemerke aber eine 5-taegige erinnerungsluecke und einen kleinen verband am arm. Herrlich, wie man sich denken kann. Herrlich verspult! Aber egal. Ich freue mich des lebens und fuer das leben und jetzt, insgesamt 2 wochen nach dem sturz, kann ich realisieren, dass ich verdammt nochmal ein scheisskrasses glueck hatte. Ein kleiner stein, eine falsche trage, eine kaputte taschenlampe, ein falscher laote, eine fehlende auslandskrankenversicherung und ich waere jetzt tot oder behindert oder im rollstuhl oder einfach nicht mehr ich! Herrlich und geil und danke dafuer an denjenigen, der sichs ausgedacht hat! Danke und ein dickes DEAS!
Ein viertel Jahrhundert nichts und dann DAS: ich bin eine nacht unverletzt im dschungel bevor ich 6 meter in die tiefe auf grosse steine falle. dabei schneide ich mich am linken ellenbogen und muss mit 10 stichen genaeht werden. Ausserdem breche ich mir das becken, das wohl ohne arschgips wieder zusammenwaechst. Zusaetzlich muss ich mit 5 stichen ueber dem rechten auge und mit 2 stichen auf der nase genaeht werden. Ich habe weiter eine schaedelfraktur mit schwerem schaedel-hirn-trauma, genauer eine spaltung vom linken oberkiefer bis unters auge, einen offenen bruch vom linken auge nach oben mitte zu den stirnhöhlen. Zusaetzlich zertruemmert es mir nase und nebenhoelen und so weiter und so fort et cetera pepe 10 Brüche reichen nicht aus um den Kopf zu verlieren. Drei kleine Gehirnblutungen schaffen das auch nicht (glaub ich, hab ich vergessen;). Ich komme nach ca. 5 tagen amnesie zu mir, d.h. von kurz vor dem sturz bis ca. 5 tage nach dem sturz weiss ich fast gar nichts mehr und muss mir alles erzählen lassen. Dafuer besitze ich jetzt ein neues zelt und eine neue trinkflasche sowie eine tolle neue geschichte. Die realisierung, dass ich wirklich glueck hatte und tot haette sein koennen kommt 2 wochen nach dem sturz. Ich fuehle mich sehr gut und bin froh des lebens, freue mich auf alles…nach meiner totalen genesung und dem krankenhausaufenthalt!!!
EXTREME-trekking bei pakse...!!!
hier nochmal peasy und vollgas und ab dieser stelle...brrrm!
in attapeu checke ich in ein hostel ein, handle ein bisschen und entdecke anschliessend im gaestebuch eine europaeische handschrift ueber der meinigen. ich bin dermassen entzueckt und merke mir prompt die zimmernummer, klopfe zoegerlich und erschrecke apprupt bei der antwort... auch noch ein maedchen. schmunzelnd stelle ich mich vor und verstaue dabei blamiert all die mir noch zur verfuegung stehende leere in den hosentaschen meiner badehose. husthust. julia aus manchaster also. dreckiger dialekt aber bitte nichts mit hooligans am hut. wartet hier seit tagen auf die gueltigkeit ihres vietnamvisums und ist mir sehr dankbar um meine ankunft - und vielleicht um die mitnahme nach paksong mit dem moped. jedenfalls sagt sie sofort ja, als ich sie frage, ob sie ein bisschen mitkommen moechte. nach ein paar bier in einer unfreundlich-vietnamesischen spelunke schippern wir uns in die (getrennten!!!) kojen und kurz darauf auch wieder auf das zweirad. rums und ab die post und auf und davon und ab und vorbei an kleiner schotterpiste mit lauschigen kleinen doerfern im dschungel von suedlaos. es ist wirklich wunderbar herrlich und zu zwei laesst sich alles noch doller geniessen! die dirtroad ist auch zu zweit auf einem mofa gut zu bezwingen und nach einem erfrischenden regenschauer auf der spitze schmeckt die beste nudelsuppe der welt gleich noch ein pfund besser als gutgeheissen! lecker, obwohl rind/schwein/hund/pferd! der regen zwingt uns zu weiteren plaeuschen, aber hey, wo zu nicht alle zeit der welt wenn man nicht die welt zur zeit hat, oder??? es werden nette gespraeche mit hinz, kunz und unseren armundfuessen gefuehrt... schliesslich kommen wir auch noch in paksong an, ich setzte julia in einen richtigen bus und mich auf die maschiene um zurueck nach pakse zu kommen. nach der kaffeetour ist mein hirn getopft mit informationen zum kaffeeanbau auf dem plateau. ach - und jetzt halt auch noch mit jedlichem kriech und fliegzeug das auf der scheibe waechst und fliegen kann... also fresse wien friedhof, aber gluecklich und ... deas.