Freitag, Juni 25, 2010

Nach der OP...

Ja. Operation. Hatte ich ja eigentlich noch nie. Also einmal eine kleine, aber noch nie so ein großes Ding, welches auch noch so gefährlich ist/ sein könnte. Da geht es auf einmal um „viel Blut verlieren“ und „danach blind sein können“ oder einfach mal "auf dem halben Gesicht nichts mehr spüren“ oder ähnliche Floskeln, die einiges an Mut machen aber wenig an Hoffnung. Aber ganz ehrlich? Eigentlich lässt es mich relativ kühl. Es gibt ja Leute, die schlafen nicht mehr besonders gut, nachdem sie vom Arzt gehört haben, was mit MIR passieren könnte. Dabei sind das nur drollige Geschichten von aufgeschnittenen Köpfen und herunter geklappten Gesichtern und diesem und jenem und in echt schlaf ich ja doch nur von dem Betäubungsgas ein und wach irgendwann im anschluss wieder auf. Dabei ist doch nichts spannendes, oder? Wenn ich riesen-großes Pech habe, dann vertut sich der Oberarzt bei einem Nerv und macht mich damit auf Dauer T3 oder schlimmeres. Aber die Wahrscheinlichkeit dafür liegt einfach viel zu weit unter der Gürtellinie, als das ich sie ernst nehmen könnte. Deshalb denke ich darüber auch nicht sonderlich nach (Klar, ein kleines bisschen schon, aber ich muss ja hier im Indiana-Jones-Blog neben meinen Unfällen nicht auch noch meine klitzekleinsten Sorgen breit treten!). Die OP kommt und geht und macht mich gesünder als ich eh schon bin. Ich krieg wieder eine gerade Nase und meine Zähne passen danach wieder aufeinander. Wurde mir so zumindest versprochen… Wenn ich möchte, dann können die Doktoren auch noch mein Mittelgesicht anheben und meine Stirne synchronisieren, allerdings sind diese beiden zuletzt genannten Eingriffe gefährlich und eher eitel als gesundheitsfördernd, weshalb ich wohl darauf verzichten werde… nun aber… vorspulen… nach der Operation. Tut alles weh. Ich hab jetzt einen Nasengips und in den Nasenlöchern stecken Tamponaden. Alles ist ziemlich geschwollen und es braucht eine kleine Weile, bis ich wieder richtig alles machen kann mit meiner Fresse. Also beißen und trinken und reden und so weiter. Das ist gerade wegen der Taubheit meiner Lippen im Moment noch eine große Herausforderung für mich. Deshalb kann ich auch nicht so gut reden, krieg nämlich meine Lippen nicht mehr richtig zusammen. Und nasale Buchstaben gehen eh nicht mehr! ‚nnasalle Wuchstahwen‘ hätte ich jetzt gesagt. Essen ist auch nicht besonders einfach. Und wenn ich dann doch ein bisschen Brei zu mir nehme, dann muss ich dabei ganz dolle schlürfen und aufpassen, dass ich den Brei dabei nicht ins Nasentampon schmiere! Also doch wieder recht amüsant, die ganze Sache. Bis auf die ausgeleierten Mundwinkel vielleicht. Die schmerzen aber lassen mein „Lächeln“ Heath-Ledger-mäßig Joker-like erstrahlen (Ich üb' schon den Kugelschreibertrick mit den Schwestern…hoho). Und das taube Gefühl in den Lippen und Backen. Ist komisch. Und dann schwillt mein ganzes Gesicht gerade an und ich sehe bald wieder so aus wie vor ein paar Jahren…nur gelber und blauer auf den Backen… das möchte ich natürlich nicht so gerne, aber da muss ich jetzt einfach mal durch, da kann man nichts machen… . Jetzt aber noch das allerschlimmste, denn eigentlich ist das bisher aufgezählte nur halb so wild. Das allerschlimmste sind die drei Schrauben, die man mir innen in den Unterkiefer gedreht hat um danach was reinzuhängen (vielleicht). Und auch wenn der Doktor behauptet, dass die nur ganz klein sind und nicht weh tun nur halb so wild und blablabla … in echt tun die einfach am meisten weh und ich mag die gerne wieder raushaben und gar nicht erst was reinhängen! Aber gut, wenns der Doktore sagt… dann gute Nacht und Deas.

Nachtrag: Jetzt haben die echt noch so scheiß Gummis in meine Kieferschrauben gehängt. Und statt dass ich dafür weniger Schmerzen habe, krieg ich ab heute nur noch Suppe zum Essen und nicht mal mehr Brei und Joghurt. Ganz großes Boule. Beurk!

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