Freitag, März 30, 2007

Die Rache des Petrus und Julias Schuld

Motiviert vom Kepler Track haben wir uns als naechstes auf den Abel Tasman Track gefreut. Eine Kuestenwanderung am noerdlichen Zipfel der Suedinsel. Um auch rechtzeitig mit nicht allzu viel Stress vom einen Ende zum anderen Ende dieser Insel zu gelangen, haben wir uns und den Plan "in einen Tag durchfahren" und "mal schaun was dann passiert" entschieden.
Gute 750km standen auf den Plan als wir rechtzeitig um 12.00 von Wanaka Richtung Nelson gestartet sind. So gegen Abend musste dann ein kleiner Abendessenstop in Greymouth eingelegt werden. "All you can eat BBQ" fuer sehr wenig Geld hat sich einfach zu einladend fuer unsere Maegen angehoert, so dass wir die Moeglichkeit des Verzichts gar nicht in Betracht gezogen haben. Vielleicht haetten wir das lieber machen sollen... "All you can eat" im Sinne von "All you can eat and a little bit more" war was die Julia verstanden hat und deswegen hat sie ihren Teller nicht aufgegessen, da nach einen halben Teller Nudelsalat die zweite Haelfte ploetzlich gar nicht mehr geschmeckt hat. So oder so, war der unaufgegessene Teller eine Herausforderung an Petrus, die auf die leichte Schulter genommen worden ist.
Wie auch immer, zuerst mussten wir ja nach Nelson, hatten schliesslich noch 300 km vor uns. Die haben wir dann zur Abwechslung mal ohne jeglichen Probleme mit den Auto gemeistert. Und jetzt? Um 01.00h in Nelson wurde unser Plan erfuellt und wir hatten keine Ahnung wie es weiter geht. Um die ganze Geschichte abzukuerzen haben wir so gegen 02.30h nen Campingplatz gefunden auf dem wir uns getraut haben unsere Zelte aufzubauen, um dann erschoepft ins Bett zu fallen.
Am naechsten Tag noch ein bisschen Nelson anschaun, Becci hat das Strassensystem durch die endlos Campingplatzsuche schon durchschaut, und dann wurden auch schon die Trackvorbeireitungen getroffen.
Wir traeumten von feinem Sand und tuerkisem Wasser, wir spuerten foermlich schon das Salzwasser unsere Haut hinunterperlen. Vom Paradies haben wir getraeumt. In der Nacht. Bevor es wirklich los gegangen ist.
Denn als die Reissverschluesse der Zelte am morgen aufgezurrt worden sind, haben wir nur einen wolkenverhangenen Himmel sehen koennen. Naja, aber das Wetter an der Kueste aendert sich ja schnell. Deswegen die kurze Hose griffbereit in den Rucksack packen, genauso wie die Badesachen und dann los Richtung Nationalpark und zur Sonne.
Die wurde bei Ankunft immer noch nicht gesichtet, aber was solls, schnell noch das Wassertaxi fuer die Heimfahrt buchen und dann...links, zwo, drei, vier, aufgepasst, zwei, drei vier......
Grad schoen wars. Bis es ein bisschen zu nieseln angefangen hat. Kann man aber ignorieren, dann hat es schon mehr geregnet, und dann wars ploetzlich dunkel und wir standen immer noch im Urwald. Im stockdunkeln sind wir dann an unserem Zeltplatz angekommen. Traumhaft. Wirklich direkt an Sandstrand und Meer. Und da diese Kueste gen Osten schaut, sind wir einfach bald ins Bett, um den Sonnenaufgang halbwegs ausgeschlafen zu erleben. Doch nix wars mit Sonnenaufgang. Geschuettet hat es wie aus Kuebeln. Raecht es sich, dass wir bei Kepler Track so wunderschoenes Wetter hatten? Nachdem uns ein Ranger versichert hat, dass das Wetter die naechsten Tage so bleiben wird, haben wir uns entschlossen abzubrechen und in Nelson ins Hostel zu gehen. Trotz des schlechten Wetters hat die Kueste vom Wassertaxi aus traumhaft schoen ausgesehen und waehrend wir ein wenig geknickt zu unserem Auto gebracht worden sind, kam uns da so ein Gedanke: "Die Julia hat doch ihren Nudelsalat nicht aufgegessen....."

Sonntag, März 25, 2007

Auf den Pfaden eines Astronomen (oder so)

getan haben wir: den kepler-track. alle fuenf und doch jeder auf seine art: drei tage fjordland aus aller sicht!



Aus der Sicht von Goldi:

Liebes Tagebuch, heute habe ich mich verliebt. Ihr Name ist Neuse Eland. Ich steh total auf ihre sanft geschwungenen Fiorde und ihre steil aufragenden Berge, das ist mit klar geworden, als ich auf dem Mt. Luxmore stand und ihren in rotes Licht getauchten Koerper sah. Wow!
Vielleicht ein bischen uebertrieben, aber der Track war auf jeden Fall toll, schoene Wege durch schoene Landschaften, mit Sonnenaufgang und Ausblicken wie beim Ponyhof und doppelt so schnell wie der Fuehrer sein und Gewaltmarsch am Ende und jetzt Blasen. SUPI!!!

Aus der Sicht von Sonja:

Soll ich oder soll ich nicht? Ach was solls! War zwar noch nie auf so einer Drei-Tages-Wanderung, aber einmal ist schliesslich immer das erste Mal! Was mitnehmen, damit der Rucksack nicht zu schwer ist aber das wichtigste dabei hat? Frische T-Shirts und Hosen wurden von der Gemeinschaft als uebertrieben abgestempelt. Dann beug ich mich halt der bloeden Demokratie. Ich muss sagen, dass der erste Tag die millionen Meter bergauf meine persoenliche Hoelle waren. Aber oben angekommen, wars dann schon schoen. Eigentlich war die ganze Wanderung schoen und ich hab auch ein bisschen was gelernt:
1. Aragorn kommt nicht immer mit Pferd und bringt einen dorthin wo einem die Fuesse nicht weh tun
2. Legolas auch nicht...
3. Ich kann an meinem kleinen Zeh eine so grosse Blase bekommen, dass er fast so gross ist wie mein grosser Zeh
4. Duschen ist Luxus
5.Egal wie schmerzhaft, langsam kommt man auch immer ans Ziel, so dass es sich letztendlich doch wieder gelohnt hat...
Jetzt muss ich mir selbst nur noch die Frage stellen, ob ich in Zukunft - hier oder daheim - oefters auf Berge steigen werde! Man wird sehen......

Aus der Sicht von Becci:

Am Anfang steht immer die Frage: Warum tu ich mir das schon wieder an? Ich werde sie nie beantworten koennen...
Diesmal war aber irgendwie alles anders. Den Gewaltmarsch bis zur ersten Huette hab ich mit einem ziemlich anstaendigen Tempo bewaeltigt, am zweiten Tag war ich einfach begeistert, weils so schoen war, und am dritten Tag...ja am dritten Tag...da hab ich mich selbst uebertroffen! Ich bin so schnell gelaufen, ja ich bin geradezu gerannt, dass ich so schnell wie der Bene war.Das glaubt mir jetzt wahrscheinlich keiner. Zum Glueck hab ich Zeugen, und der Bene ist auch ein kleines bisschen stolz auf mich!
Ach, ich hasse Wandern...!

aus der sicht von bene:

ich fands genial bis geil. wie immer. der erste tag war traumhaft schoen und becci hatte recht, wenn sie sagt: "anstrengend, aber wenn man oben ist, weiss man warum...". sonnenaufgang vom mount luxmore, der hammer und die gradwanderung danach...hui. abgerundet durch einen hupf in einen wasserfall und gut bis perfekt ists. der gewaltmarsch ueber 30 km am letzten tag, etwas zaeh, aber hey...ich liebe wandern.

und stolz bin ich auch auf becci...ich glaub sie mag wandern inzwischen schon sehr.

aus der sicht von julia:

es war ja auch meine erste mehr-tages-wanderung und im nachhinein wuerde ich es jederzeit wieder machen. angefangen hat es zwar bisschen zaeh, da mein fuss schon davor wehgetan hat, aber das habe ich dann ziemlich bald eh nicht mehr gemerkt, sondern war nur noch damit beschaeftigt die serpentinen nach oben zu meistern. und ich habe festgestellt: mit motivation von kurve zu kurve geht alles! die aussicht oben war dann nur noch der hammer, dafuer hat es sich wirklich gelohnt. den zweiten tag fand ich am schoensten. auch wenn es viel anstrengender ist waehrend dem laufen staendig stehen zu bleiben ging es bei mir nicht anders, weil die aussicht einfach so toll war dass man stehen bleiben muss um es zu geniessen!
im grossen und ganzen war es zwar schon sehr anstrengend, aber es hat sich auf alle faelle gelohnt und sehr viel spass gemacht.



ja so war das...bis zum naechsten mal...eure geier...

neue geschichten vom geierbus

Jaja so ein Auto macht doch immer wieder nur Aerger. Unser Auto macht Kuehlwasser heiss. Also fahren wir zum Joe, denn der ist der einzige Mechaniker weit und breit. Deswegen hat der Joe auch gar keine Zeit. Aber der Joe hat ja auch noch einen Bruder.
Und damit alles in der Familie bleibt, sind wir halt die 100km zu dem getuckert um das Auto an einem Tag reparieren zu lassen. Irgendwann sind wir auch angekommen im sogenannten Haast, zur Werkstatt gefahren und haben das Auto abgegeben, um es am selben Tag wieder zurueckzubekommen.
In der Zwischenzeit wollten wir ins 200-Einwohner-Mega-Metropolen-Zentrum laufen, um uns dort die Zeit zu vertreiben. Bene und Goldi sind schon mal mit den Boards losgefahren, und wir maedels haben es dann doch mit stoppen probiert, weil laufen irgendwie bloed und langweilig war.
ja wir sind gerollert. das stimmt wohl...in eine bestimmte richtung von der ich der meinung war sie war falsch und das war sich auch. gewonnen. aber nicht so schlimm. kaum waren wir 3 kilometer gerollert und wo angekommen wo wir nicht wollten, sind die maedels auch schon da. schneller wie die post erlaubt. oder erlaubt sie es etwa doch???
na klar, und zum glueck war die post nicht nur sehr schnell, sondern auch sehr nett und hat uns gleich wieder mitgenommen um dann in die andere, diesmal richtige richtung zu fahren! nach einem kurzen abstecher nochmal woanderns hin, wo wir dann chips und cola geschenkt bekommen haben, sind wir dann auch endlich in dem ort haast angekommen.
dann noch schnell abschied genommen vom postman des jahrzehnts (oder jahrhunderts oder sonstwas) und ab zum kaffeetrinken. und wir trinken kaffee und spielen kniffel und die zeit vergeht. und das ist gut so, denn schliesslich wollen wir ja am ende des tages unser auto wieder abholen.
In diesem Kaffee ist es aber langweilig geworden, also sind wir zurueck zur Werkstatt, die Jungs gerolltert und wir Maedels wieder getrampt. Leider war unser Auto zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig. Eher komplett ausgeschlachtet. Naechster Zeitvertreib? In des Ding gegenueber von der Werkstatt und Steaks essen (ausser Julia natuerlich).
Grad als wir aufgegessen haben, kommt der Werkstatt-Hiwi vom Bruder vom Joe, und verkuendet uns hoechst feierlich, dass unser Auto heute nicht mehr fertig wird, dass er sich aber schon um Betten in der Hugendherberge gekuemmert hat, und dass er uns da jetzt gerne hinfaehrt. Haben wir eine Wahl?
nein, aber ich gewinne beim monopoly und hab so viel geld wie mein hut tragen kann. am naechsten morgen holt uns der hiwi vom bruder vom joe ab und bringt uns zu unserer karre zurueck. die glaenzt zwar nicht aber geht wieder. schnell 300 ocken hingeblaettert und dann heissts "back to the roads"..."ach ja, wegen nem neuen termostat solltet ihr mal schauen..." ruft uns joe noch hinterher.
und weiter gehts! goldi freut sich schon endlich wieder "schnell" fahren zu koennen und es lief auch alles wunderbar. bis am naechsten tag becci ploetzlich aufschreit, alle schrecken hoch, das kuehlwasser ist schon wieder auf rot. zum glueck koennen wir ja schon die erste hilfe fuers auto und schaffen es ohne weitere schaeden bis zu unserem ziel te anau. nur schnell das gute gruene wasser raus und das boese blaue wasser rein. oder halt, da war was. boeses wasser ist rot und gruen gut, blau ja neutral und hach!, alles falsch gemacht.
also rein nach te anau und erstmal in die werkstatt. in der werkstatt steht der mark. und der mark sagt uns: kein thema, bis samstag habt ihr euer neues theromstat und auch wieder gutes gruenes wasser. und mehr wollten wir doch eigentlich auch gar nicht von ihm hoeren. danke mark!
von goldi, sonja, becci, bene, julia in eben dieser reiherum reihenfolge.

Dienstag, März 20, 2007

franzjosefgletscherodersooderauchnicht...

also es ging weiter...gleich neuseeland queren und ab an die westkueste. wir haben uns wie schnitzel gefreut, denn im fuehrer hiess es, dass eben jene region eine der regenreichsten in der welt sei - und sie hat uns nicht enttaeuscht. hier sollen jaehrlich entspannende 7700 mm niederschlag vom himmel purzeln, also drei mal so viel wie bei uns. ich vermute ca die haelfte davon kam in den letzten drei tagen runter. mindestens. vor allem nachts. das heisst julia und mein zelt tropft, goldis und sonjas zelt sabbelt vom boden her und beccis zelt atmet generell feucht und macht alles nass. aber halb so schlimm, weil wir wurden durch folgendes entschaedigt:
1. die zeitumstellung - eine stunde mehr.ole!
2. unser auto faehrt immerhin noch. ole!
3. pommes so viel man tragen kann und ekelig sind. ole!
4. ich mach mein mp3player kaputt und kann nichts mehr sehen. ole!
5. und jetzt kommts. fuenftens: abartigparadisischeswanderungsgelaufe!!!
wir wollten uns eigentlich eine pelzrobbenkolonie besichtigen. also los und fahren und ankommen und loslaufen. jetzt passiert die sache mit meinem mp3player und ich bin die ganze tour stinkig. den anderen gefaellts sehr gut, denn sie bestaunen erst einen alten ueberwucherten schwimmpagger, dann einen strand mit unzaehligen bizarren treibholzgebilden, durchwandern den tropenwald, uebersteigen fluesse (sonja waehlt wieder den direkten weg...) und kommen schliesslich am paradiestraumtrand an. was fehlt ist sand statt kies und weissekleider fuer uns - dann waere er der paradiesstrand unseres vertrauens. so sind wir aber mindestens begeistert. sehrsehr schoen. auch ich hab wieder spass obwohl die robben schon wieder weg sind! als es dunkel wird gehen wir wieder zurueck und auf dem weg sehen wir ein opossum. es erschrickt und darum ueberfaehrt es becci auf dem heimweg. die tierchen sind schon ziehmlich bloed, denn wenn sie ein licht sehen bleiben sie stehen und kucken was passiert. da sie aber wohl keine andere feinde als licht haben, gibts davon eh zu viele und darum isses nicht so schlimm. auch wenn das von becci glaub ich schwanger oder mindestens mutter von suessen babys gewesen ist...
am tag darauf wollten wir den gletscher bestauenen. das wetter ist wie gewohnt schlecht, aber vielleicht hat man ja nachmittags glueck. und wir hatten nachmittags glueck. becci und sonja haben keine lust laenger mit uns bergauf zu laufen. sonja, glaub ich, weil goldi nachts auf ihrem ruecken gesessen ist. becci weil halt.
goldi und julia und ich laufen los, kommen aber nicht weit weil ein steinschlag, den pfad weggerissen hat. also machen wir einen schoenen spaziergang den fluss entlang vom gletscher weg und stossen nach einer stunde auf einen bergbach... aaaaber hallo, da verlassen wir den weg als keiner schaut und klettern den fluss nach oben. genial. dschungelfluss und klettern und am schluss die kroenung mit geilem wasserfall. hui. danach runtergehuepft und noch durch schlick geschlurpft. sehr sehr schoen und wirklich toll und alle waren begeistert. hammer.
ach ja...dann die sache mit dem auto...das kam dann am naechsten tag, aber das ist wohl eine andere geschichte...

Mittwoch, März 14, 2007

Wale, Delphine, Robben und Wind

Nachdem wir zwei Tage mehr oder weniger gezwungenermassen in Wellington verbracht haben, konnten wir am Dienstag endlich mit der Faehre Richtung Suedinsel starten. Und kaum kommen wir an, regnet es wie aus Kuebeln. Tolle Wurscht! Aber naja, wir hatten trotzdem Grund zur Freude, schliesslich warteten in Kaikoura super-weiche Betten auf uns. Die ersten nach Auckland. Und allein schon der Beginn dieser Suedinseln ist wirklich so wie man sich Neuseeland vorstellt. Baumbewachsene Berge aus denen jeden Moment Aragorn & Co raushuepfen koennten und man wahrscheinlich nicht mal ueberrascht waere.
Am naechsten Tag sind wir dann unsanft von unseren Weckern geklingelt worden, aber wir hatten ja auch was vor. Whale Watching war angesagt. Mit so nem Katamaran sind wir dann losgeduest aufs Meer, wir wollten ja Wasserpuste auf diesem komischen Walloch sehen und auch Walschwanzflossen. Nach ein bisschen suchen bei schon starkem Wellengang ist er dann auch aufgetaucht. Ein "sperm whale" - Pottwal. Der hat auf jeden Fall beim abtauchen brav seine Schwanzflosse gezeigt. Hatte ja schon ein wenig bedenken als der Wal so ein paar Meter vom Boot entfernt war, kann wahrscheinlich jeder nachvollziehen, der "Der Schwarm" schon gelesen hat. Der Wal war aber ganz brav und offentsichtlich nicht von den Yrrr besessen.
Kurz darauf sind wir beim weiteren Wale suchen auf einen Schwarm Delphine gestossen. Ich schaetz mal so grob auf 40 Stueck. Echt klassen. Die sind gesprungen mit Bauchplatschern und Rueckenplatschern und so nen Quatsch.
So damit konnten wir zwei Tiere abhacken, welche bis jetzt nur im Fernsehen oder im Zoo gesehen worden sind... Achso, Albatrosse haben wir auch noch gesehen. Langsam entwickelt sich dass hier zu einen Urlaub der Extremitaeten. Albatrosse sind schliesslich die groessten Seevoegel der Welt. Klasse oder? Ach ja der Wal Nummer eins war uebrigens auch der Wal Nummer zwei den wir gesehen haben, aber er hat das genauso spektakulaer gemacht wie beim ersten Mal. Deswegen war des schon ok so!
Am Nachmittag sind wir dann bei staerksten Kuestenwind, ich moechte es beinahe Kuestensturm nennen, an der Kueste (welch Ueberraschung) entlang gegangen, um Robben anzuschaun. Ich wuerde mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen und sagen, dass der Sturm schlimmer war als dieser komische Orkan der im Januar in Deutschland war. Auf jeden Fall staerker als in Minga. War uns trotzdem egal, wir waren heiss auf weitere Tiere und mussten unseren Durst stillen. War eigentlich ganz einfach, weil die erste dicke Robbe direkt am Parkplatz lag. Aber das war uns immer noch nicht genug, wir sind gegen den Sturm gelaufen. Im wahrsten Sinne des Wortes, haben wir uns in ihn reingelegt. Um den Weg unten am Strand wieder zurueck zu laufen. Ob es jetzt toller war die schoene Aussicht zu geniessen oder Robben zu gucken, dass laesst sich mal gar nicht sagen.

Dienstag, März 13, 2007

und wir fahren... (manchmal auch nicht)


und weiter geht die wilde hatz...
weg von rotorua und ab nach napier, so haben wir uns das vorgestellt, aber ganz so einfach war das dann doch nicht, denn obwohl wir uns ja eigentlich von den heissen quellen entfernten wurde das wasser immer heisser. welches wasser? na unser kuehlwasser natuerlich. also was machen in so einem fall? ganz klar motorhaube auf, bzw in unserem fall: beifahrersitz hochklappen, reinschauen und feststellen: ja da ist ein motor. und der schaut auch aus wie so motoren eben ausgucken. das genuegend kuehlwasser drin ist haben wir dann mit hilfe eines freundlichen herren herausgefunden. also auf zur werkstatt, denn irgendwo muss da ja noch irgendwas nicht stimmen. wir tuckern also mit 20-40 km/h weiter, weil uns ja sonst becci mit samt beifahrersitz um die ohren fliegen wuerde. irgendwann kommen wir dann auch in ne stadt und da gibt es auch ne werkstatt. dort findet man dann heraus, dass unser kuehlwasser erstens viel zu viel ist und zweitens rot ist, was ganz klar bedeutet: rostalarm! und irgend so ein rostbatzerl hat da wohl was verstopft, aber nachdem das wasser dann gewechselt wurde laeuft alles wieder wie geschmiert. also ab nach napier! da bleiben wir dann zwei naechte.
kurzversion des napier-aufenthaltes: bene und ich schaffen es endlich mal longboards und auto zu kombinieren. genial! wir bummeln und trinken kaffee. bene kauft ein stativ. so das waren die highlights.
und ab gehts nach wellington. kurzer stop am huegel mit dem laengsten namen der welt. wirklich lang. unwiedergebbar lang. so lang, dass wir uns zu fuenft vor das schild legen konnten und genau so lang waren wie selbiges. dann gehts weiter, irgendwie kommen wir dann nochmal am huegel mit dem laengsten namen der welt vorbei (jaja bene und julia sind ein famoses beifahrer/fahrer gespann *g* ) machen dann noch einen abstecher nach irgendwohin wo wir nicht hinwollten und schwups auf einmal faehrt die karre nicht mehr. benzin alle! falsch! diesel alle! also daumen raus und schon bleibt auch das erste auto stehen. ein nettes paar bietet uns ihre hilfe an, ist dann aber doch gar nicht noetig, weil der bewohner der naechsten farm grade zufaellig kommt. also verabschiedet sich das wirklich sehr hilfsbereite paar und gibt uns noch gummibaerchen und ein paar "watchtowers". seitdem glaube ich ja an die theorie, dass die freundlichkeit der neuseelaender damit zusammenhaengt, dass sie alle jehovas witnesses sind (oder wie auch immer das heisst)... oder auch doch nicht. egal. weiter im text, der nette farmer saugt dann mit dem mund an dem schlauch und der diesel fliesst aus dem traktor in unseren kanister. natuerlich hat der bene sich vorher erstmal den kanister mit benzin fuellen lassen. aber nochmal rechtzeitig gemerkt. also: auto faehrt wieder. ab zur naechsten tanke, die gehoert zu nem motel in wimbledon in dem angeblich schon steffi graf und boris becker waren. allerdings in getrennten betten, darauf hat uns der besitzer extra nochmal hingewiesen. dann wieder weiter ueber kurvige bergige strassen bis wir dann irgendwann nach ca. 12 stunden reise wellington erreichen.
jetzt fehlt nur noch die entscheidung wies denn weitergeht. faehre oder hostel? faehre. faehre oder campingplatz? campingplatz. und genau da endet die reise dann auch.

Sonntag, März 11, 2007

Was fuer ein Abenteuer!

weiter ging es richtung sueden. in ein dingenskaff, das ich nicht ausprechen kann, zwischen tauranga und rotorua. auf der fahrt dorthin stoppten wir fuer einen kaffee in einem kleinen ort, der laut fuehrer beruehmt fuer seine wandmalereien sei. der kaffee war sehr lecker und wir haben einen laden gefunden in dem es billiges naehzeug gab. die wandbilder waren huebsch aber nicht spektakulaer. ich vermute ein wahlversprechen hinter der sache, bei dem ein kandidat versprach mit einem ausgekluegelten plan touristen in die stadt zu locken. er wurde wohl tatsaechlich gewaehlt...
abends sind wir am campingplatz angekommen und hey, der war mal richtig genial.mit fluesschem, boten zum paddeln und bank und so... er wurde einstimmig als bester campingplatz der reise gewaehlt. die top5-rangliste schaut nun folgendermassen aus:
1. dingenskaff das ich nicht aussprechen kann
2. hahei
3. -
4. -
5. -
am tag darauf stand eine flusswanderung auf dem plan. erst ging es ca. zwei stunden bergauf-bergab durch wald und dschungel. danach kamen wir zu einem fluss, dem wir ca. 3 stunden im flussbett folgen sollten. taten wir auch...wie, das ist eine andere sache. es war unglaublich rutschig. sonja ist als erstes auf den hintern gefallen. dann julia und jene ist sogar richtig im wasser gelandet...ganz grosses kino. ueberhaupt hatten wir anderen drei wohl nur glueck, verschont geblieben zu sein. der wanderfuehrer warnte uns weiter davor, die markierung sei unregelmaessig, aber wir hatten das wohl falsch interpretiert. wir meinten: markierungen ab und zu. er meinte: markierungen im wald an jedem baum und im fluss gar nicht.
jedemfalls hat sich die wanderung in die laengegezogen, da man nicht wirklich in gleichmaessigem tempo gehen konnte, sondern sich im indianer-jones-stil fortbwegte. sich ueber glitschige steine tasten, an gebuesch entlanghangeln, durch wasser waten und mit dornen kaempfen. als wir dann nach drei stunden meude, nass und abgekaempft am auto ankamen waren wir zwar gluecklich aber auch froh wieder festen boden unter uns zu haben. wir sahen aus wie urwaldhelden - dreckig, nach schweiss stinkend und verschrammt bis blutent.
egal, es hat sich gelohnt und war zwar anstrengend aber auch sehr sehr schoen.
der fueherer hatte fuer diesden ueberlebenskampf einen sehr schoenen und passenden satz parat:Was fuer ein Abenteuer! - stimmt.

..und jedes abenteuer braucht auch erholung im anschluss...also beschliessen wir am naechsten tag rotorua zu besuchen. rotorua ist eine stadt fuer sich...sie stinkt. ich bin mir nicht sicher warum, aber auf jeden fall haben die ersten siedler hier beschlossen unglaublich nahe an nach schwefel stinkenden thermalquellen zu bauen. das es nach faulen eiern riecht fanden anscheinend so viele leute unglaublich beeindruckend, das sich im lauf der jahre ein mittelgrosse stadt gebildet hat...die einfach immer und ueberall (auch nachts) nach schwefel riecht. ich finde das sehr verrueckt...
jedenfalls sind die quellen klasse zum baden. es gibt ein spabad und da haben wir gebadet. in heissen pools die wirklich heiss waren aber auch unglaublich entspannend. danach noch einen kaffee mit ein wenig barikaden stuermen und der tag war gelungen...

ahoi, hahei und aloahe!


nungutesgehtlosmeine herren. damen eingeschlossen. erstes ziel ist hahei im nord-osten neuseelands. wir fuenf im bus und auf zum rosa strand, dem hot water beach und vor allem auf zum meer. hier verbringen wir drei tage und geniessen erst mal sommersonnesonnenschein. der strand war zwar nicht rosa und der hot water beach nicht sooo hot, aaaaber das meer war da und hat uns nicht enttaeuscht.
der rosa strand war eher gelb. es gab allerdings einen kurzen moment im abendlicht, in dem er rosa gewesen sein soll - das behaupten zumindest die anderen, ich war mir da nicht so sicher...
der hot water beach ist eine heisse quelle direkt am strand und sollte so heiss sein, dass man aufpassen muss, sich nicht zu verbrennen. der fuehrer schreibt ausserdem, man kann sich dort loecher graben und darin amuesiert liegen wie in einem whirlpool ohne whirl. in echt war es dann eher enttaeuschend, denn der "beach" war eigentlich nur ein klitzekleiner teil vom strand auf dem sich aber um so mehr leute tummelten. wir kamen uns vor wie im goldrausch oder einem schweineschlammloch. auf einem fleck, so ca. 20 mal 20 meter, suhlen sich dutzende alte und dicke menschen in sandloechern die knoecheltief mit lauwarmem wasser gefuellt sind. wir haben dankend daurauf verzichtet uns beim kampf um die bessten loecher einzumischen, einen ruhigeren platz ein wenig abseits gesucht und die dreckige meute beobachtet. zusammenfassend sollte der "hot water beach" eher "lauwarmwasserstrandteil" genannt werden. wir hatten trotzdem unseren spass, wenn auch nicht mit heissem wasser aber dafuer mit dem phaenomen "viele dreckige leute auf engem raum".
das meer hingegen war genauso toll wie erwartet. warm, wellig und salzig. einfach unglaublich schoen mit vielen inseln, die etwas gruen ins blau gebracht haben. eine kuestenwanderung zu einem steinernen tor war ebenfalls traumhaft und ueberhaupt waren die paar tage strand mehr als nur ein sonnenbrand am ruecken - naemlich erholung pur. (komischer schlusssatzt, aber es war wirklich toll.)

Tag 0

um ein richtiger partybus zu sein, fehlte aber noch was...3 personen, die sehnlichst aus deutschland erwartet wurden.
ausnahmsweise war ich schon tage vorher mal wieder viel aufgeregter als bene, obwohl er seine freundin erwartete, und ich die 3 eigentlich noch nicht wirklich kannte. gefreut hat er sich natuerlich trotzdem und am morgen des ankunftstages hat man auch ihm die aufregung ein bisschen angemerkt. also rein ins geierauto und ab zum flughafen. nur...wo ist der? wir sind natuerlich einfach mal wieder so losgefahren, ohne uns vorher zu informieren, aber das war diesmal ueberhaupt kein problem, da bene wie ferngesteuert den weg zu julia praktisch gerochen hat. am flughafen angekommen haben wir erstmal die zeittafel gecheckt und festgestellt, dass bene ein ziemlich gutes riechorgan haben muss, weil julia, sonja und goldi noch gar nicht so nah an auckland waren.
verspaetung! 40 minuten.
gut, dann erstmal ein kaffee und ins kostenlose flughafeninternet.
blick auf die zeittafel: noch nicht gelandet.
raus zum rauchen, und ich hatte hunger und hab mir was bei mc donalds geholt, bene hatte keinen hunger...aha, jetzt war er also doch aufgeregter als ich. er entschied sich fuer ne cola, die sich nicht gut mit seiner verfassung vertrug, und ihn alle paar minuten aufs klo springen liess.
zeittafel: noch nicht gelandet.
also noch ne zigarette. "das war jetzt aber das letzte mal, sonst verpassen wir sie noch!"
und als wir das naechste mal nachschauten, hiess es: landet. und kurze zeit spaeter sogar: processing! das konnte ja nur heissen, dass sie bald kommen... und die 40 minuten waren ja schliesslich auch schon laengst vorbei.
also haben wir uns an der "ankunftsstrasse" postiert, mit gutem blick auf die arrivals-tuer und...haben gewartet...und gewartet...und gewartet...und bene ging nochmal schnell aufs klo...und weiter gewartet... ne zigarette war jetzt eindeutig zu riskant, da sie ja jeden moment aud der tuer kommen konnten...von wegen, wir haben weiter gewartet.
irgendwann wurde es uns zu bunt mit dem ganzen warten und wir haben ein wartespiel gespielt. jeder musste abwechselnd 5 leute zaehlen, die aus der tuer kamen, und bei wem die 3 ankamen, der hatte gewonnen. wir wetteten um 1 mal zelt aufstellen und eine kopfmassage...ratet mal wer die kopfmassage gewonnen hat!
welcome to new zealand, sonja, goldi und julia!
nach einer begruessungszigarette sollten die 3 erstmal unser geierauto auf dem parkplatz finden, was ihnen aber nicht so viel spass bereitete, weil sie einfach nur muede waren und ne dusche wollten, und unser auto eh fast der einzige van auf dem parkplatz war. egal, jetzt war zeit fuer einen begruessungssekt und dann gings ab ins hostel.
hier haben wir die naechsten 2 tage mit rumhaengen, essen, spazierengehen und auto weiter aufruesten verbracht, um danach dann zum strand aufzubrechen. endlich!

Dienstag, März 06, 2007

brrm brrrm...


...der partybus geht um!
wir sind angekommen...nachdem wir uns aklimatisiert(angemehm warm bis heiss) und ein wenig eingelebt(becci bezeichnet mich oeffentlich ca. 11einhalb mal als schwul in unserem formidablen schwulenfreundlichen hostel...) hatten ging es gleich mal los...untersatz musste beschafft werden und wenn moeglich auch noch ein fahrbarer. also auf und los zu den oertlichen maerkten und mal kucken wie das so funktioniert. ein auto kaufen. dazu muss man vielleicht sagen das autos fuer mich nicht mehr als form und farbe besitzen - sie sind gross oder klein und entweder gruen oder blau oder anderfarbig. becci geht es da ein wenig besser aber dann auch nicht so viel besser, das man ihr nicht ein auto ohne reifen verkaufen koennte, wenn es nur pink oder lila ist.
auf dem markt schauen wir uns dann erst ein mal um, was es denn so gibt. gross muss es sein und toll. so waren unsere vorstellungen. damit kommt man aber nicht weit und darum haben wir uns einfach nette verkaeufer gesucht, die deutsch konnten, ihnen gesagt, sie brauchen keine angst haben, wir kaufen ihre karre sicher nicht aber tipps fuer den kauf waeren schon angebracht...da lernt man viel und ha - man kann mich doch jetzt glatt profi-im-ansatz nennen.
jetzt weiss ich das der motor nicht oelig sein darf, die schlaeuche noch oke, die bremsschlaeuche auch, die reifen schon, aber nicht so wichtig, die vorbesitzer, kilometerstand, tuef (hier wof), ob diesel oder nicht...was halt alles so wichtig ist.
dann haben wir gekuck und gekauft. ganz einfach. wenn man ein auto ersteht muss man hier nichts tun. ausser zahlen und zur post gehen. unglaublich einfach. beim zahlen haben wir uns in eine seitengasse gestellt und becci hat in kleinen (nur 20ger) und nicht durchnummerierten scheinen 2900 kiwidollar(ca. das gleiche in mark) hingeblaettert. unglaublich toll. dann in die post und einen wisch ausfuellen und das auto war unser.
jetzt besitzen wir einen "einuneunsiger tojota town ace", der silber ist und gross und auch kein oel verliert. sehr geil. das erste was wir gemacht haben war putzen und verschoenern. dadurch haben wir zwar einen gewoehnlichen toyota gekauft aaaaber besitzen jetzt ein echtes geierauto. unglaublich kuenstlerisch waren wir da...
dann das fahren...joha, wie soll ich sagen...linksverkehr. zu beginn ein wenig anstrengend, weil man sich noch an die schreie der beifahrer gewoehnen muss...und vor allem auch auf sie hoeren. also ein LINKS!!! sollte beachtet werden. ein ACHTUNG DU FAEHRST IN DER MITTE!!!! auch. man ist naemlich gewohnt den mittelstreifen von der anderen seite zu sehen und driftet automatisch immer wieder nach rechts ab...genauso gerne dreht man sich beim schulterblick gerne um um dann festzustellen das bei rueckbank und der seitenstreifen noch alles in ordnung ist. man blinkt nicht mehr einfach: man stellt den scheibenwischer ein. man befindet sich staendig auf der ueberholspur und statt zum schalthebel greift man zur fensterkurbel...
was ebenso gewoehnungs beduerftig ist ist das einsteigen. ob man losfahren oder mit dem autoschluessel nur das handschuhfach oeffnen wollte ist interpretationssache. genauso wie andere autos die man auf der strasse sieht. ueblich sind gedankengaenge von "scheisse, wer lenkt das auto???" bis "verdammt, was macht der balg am steuer"...

aber man gewoehnt sich auch an den linksverkehr...wie an alles...jetzt gehts erstmal los...bass im bus durchs land...brrrmbrrrm, der partybus geht um...