Bei meinem vierten Bier um 3 Uhr nachts, sitze ich jetzt hier und schreibe meine erste Abenteuererzaehlung seit sehr langer Zeit.
Es war schon gar nicht so leicht, ueberhaupt zum Bus, der uns in Richtung Kambodscha bringen sollte, zu kommen. An dem Morgen, an dem wir eigentlich aufbrechen wollten, haben wir den Wecker leider nicht gehoert und sauber verschlafen, weil wir am Abend vorher mit ein paar netten Maedels in der Kaosan-Road beim Saufen waren. Am naechsten Morgen haben wir es dann, nach einer laengeren Verzoegerung wegen meiner Bauchkraempfe und Uebelkeit, geschafft, den Bus in Richtung Grenze zu nehmen. Da Becci und ich im Internet recherchiert haben, dass es viel besser und billiger ist, auf eigene Faust ueber die Grenze zu kommen, haben wir das natuerlich versucht. Also sind wir mit dem Bus, dessen Busfahrer recht zuegig unterwegs war, nach Aranyaprathet gefahren, von dort aus mit dem Tuk Tuk zur Grenze nach Poipet und nach der Grenze wurden wir von ca 7 Typen, die alle gesagt haben, you can really trust me, in ein ueberteuertes Taxi verfrachtet. Sehr lustig war unsere Bekanntschaft mit Emanuele, einem Italiener, der eigentlich nur kurz sein Visum erneuern und dann wieder nach Bangkok gehen wollte, wo er auch eine Wohnung hatte. Allerdings meinten die an der Grenze, dass er mindestens 7 Tage in Kamboscha bleiben muss, weil er schon zu lang in Thailand war. Emanuele hatte auf jeden Fall nur eine Sonnenbrille bei sich und hat sich uns dann kurzerhand angeschlossen. Das war uns wirklich nicht unrecht, weil wir nicht ganz sicher waren, ob wir den Typen wirklich vertrauen sollen. Zu dritt sind wir dann im Taxi drei Stunden lang auf einem Schotterweg mit verdammt tiefen Schlagloechern nach Siem Reap gefahren. Die Mafia an der Grenze hat uns dann auch gleich in ein Guest House ueberwiesen. Dort haben wir gleich eine eintaegige Tour (drei Tage waeren echt zuviel gewesen) durch die groesste Tempelanlage der Welt gebucht. Unser Tuk Tuk-Fahrer hiess Mr. Wuthy und hat uns den ganzen Tag in bruetender Hitze von einem Tempel zum naechsten gefahren. Die Tempel waren sehr beeindruckend, aber nach zehn Tempelbesichtigungen bei ca. 35-40 Grad (Mir kams vor wie mindestens 45 Grad) waren wir echt am Ende.
Am Abend haben wir uns dann noch in die Pub Street geschleppt und einen Cocktail mit unserem sympatischen Italiener getrunken, was sehr lustig war.
Der naechste Tag sah dann so aus, dass wir um halb acht in den Bus gestiegen sind und nach einigen tausend Schlagloechern an der Grenze und schliesslich in Bangkok angekommen sind. Von Bangkok aus haben wir gleich den naechsten Bus nach Koh Tao genommen und ich hatte dort nach 26 Stunden zwischen schwitzen und Klimaanlage eine der besten Duschen meines Lebens in unserem recht chilligen Bungalow.