Sonntag, April 25, 2010

wenn ich gross bin, werde ich queen!

ich moechte mich nicht beklagen, soviel im vorraus. ich moechte nicht jammern, ich moechte nicht meckern. ich moechte nur auf eine tatsache hinweisen, die auf auf dauer einfach ein bisschen anstrengend ist. ich uebertreibe jetzt gewiss auch ein wenig und schreibe mit leichter theatralik, aber der kern ist schon ernst gemeint.


ich falle naemlich auf. ziemlich. nimmt man einen schwarzafrikaner, steckt ihn in tracht und laesst ihn dann beim maibaumaufstellen in der jachenau einen bayersichen volkstanz auffuehren, dann wird er wohl aehnlich aufsehen erregen wie ein weisser im isaan oder in laos. das beispiel ist sehr krass, ich weiss. aber es ist so: ich kann keinen schritt auf die strasse tun, ohne von allen leuten angegafft zu werden. ich muss andauernd laecheln, andauern winken, andauernd gruessen und andauernd erklaeren wo ich herkomme. anfangs fand ich es noch spannend, so exotisch zu sein (in diesem fetzen land sind, wie schon einmal erwaehnt, wenig touristen), die leute sind ja immer freundlich und freuen sich einen grossen weissen mann zu sehen... warum auch immer. jedenfalls hab ich immer froehlich zurueckgewunken und zurueckgegruesst und gelaechelt und gelaechelt und gelaechelt und ... inzwischen nervts halt. wenn ein kleines kind mich sieht, dann bekommt es riesen augen und gafft mich an. eines hat sich sogar schon mal in den finger gebissen, weil es sein bonbon verfehlt hat als es mich gesehen hat. aber das ist noch das angenehmste, denn kleine kinder kann man ebenfalls anstarren. alte menschen sind auch angenehm. sie laecheln einfach nur und nicken erfahren zu. das erwiedere ich wirklich gerne. am schlimmsten sind jugendliche. die jungs rufen ziemlich laut 'hellooo' und winken. ich erwiedere das natuerlich, weil ich wirklich nicht unhoeflich sein moechte. aber auf dauer ist das gewinke und gehelloe wirklich nervig. und auch eintoenig. danach kommt meistens ein 'weajufom?" - dann antworte ich zum tausendsten mal hoeflich "germany" und laechle freundlich. was soll ich jetzt sagen? ihn nach seiner herkunft zu fragen waere bloedsinn und etwas anderes wird meist nicht verstanden... hach. DAS sind schon sorgen, gell? schlimm sind auch jugendliche maedchen. weil die kichern. kicherkicherkicher. hab ich was im bart haengen? seh ich so scheisse aus? haengt mir klopapier aus der badehose? dann zerren sie oft und gerne aneinander rum und eine versucht die andere vorzuschieben um mir die alles entscheidende frage zu stellen... 'germany' nehme ich die antwort vorweg. danke. laecheln. winken. laecheln. laecheln. laecheln. wenn die queen mal urlaub braucht, ich hab inzwischen soviel uebung im laecheln und winken, dass ich die perfekte vertretung fuer die dame waere. aber der job waere wenigstens gut bezahlt... hier wuensche ich mir die unauffaellige anonymitaet einer grossstadt in der ich einer von vielen bin! ein bisschen zumindest.

dann redet man ueber mich. immer. glaub ich zumindest. und das schlimme daran ist, dass ich nicht weiss was! das thaiwort fuer auslaender lautet "farang" oder "falang" und ich kann kein thai aber wenn leute um mich rum reden und andauernd dieses wort faellt, dann muss es sich wohl um micht drehen... bladuedeldueFARANGduedeldiblablablaFRARANGdoedeldeididumdidelFARANGdideli! - was habe ich gemacht? esse ich komisch? habe ich eine lustige frisur? oder sehe ich nett aus und benehme mich sehr hoeflich fuer einen auslaender? ... ich weiss nie, was die leute ueber mich sagen, aber es fuehlt sich immer komisch an, weil ich einfach nicht weiss, WAS sie ueber mich sagen. ich glaube das ist verstaendlich...oder leide ich unter verfolgungswahn? ich waehle auf einem markt einen essensstand aus und setze mich. danach hat dieser stand teilweise die doppelte kundschaft, weil jeder da essen will, wo der farang ist. dann sitzen sie um mich rum und beobachten mich beim essen, starren auf meinen mund und verfolgen jeden bissen, den ich runterschlucke, mit argusaugen... mache ich was falsch? sollte ich die gabel statt den staebchen benutzen? tunke ich die falsche sosse? ueberhaupt, passt die kombination, die ich esse? keine ahnung. guten appetit trotzdem.

ich muss jetzt los. es ist dunkel und ich kann mich unbeobachtet aus dem internetkaffee stehlen... vielleicht schaffe ich es, ungesehen ins hostel zu gelangen... deas.

Freitag, April 23, 2010

bitte recht freundlich...


ich hatte es schonmal beschrieben, wie freundlich die leute hier im nordosten thailands sind. hier noch ein passendes beispiel von heute morgen bei meiner ankunft in ubon ratchathani:

mein zug kommt morgens gegen halb sieben am bahnhof an. ein netter herr kommt auf mich zu und fragt, ob ich schon eine unterkunft besitze. "nein", sage ich, "aber ich wuesste eine, zu der ich moechte." er erkundigt sich, welche das sei und auf meine antwort hin meint er, seine eigene sei zwar viel besser, aber liegt natuerlich nicht so gut. er bietet mir an, mich zum von mir vorgeschlagenen 'river moon guesthouse' zu fuehren, weil er weiss, dass es nicht weit ist und er den weg kennt. er schlaegt vor, ich koenne es mir ja anschauen und wenn ich nicht bleiben moechte, dann wuerde er mir gerne seine eigenen zimmer zeigen. ich stimme zu und wir laufen los. er fuehrt mich zielsicher zur besagten adresse, weckt die besitzer und regelt fuer mich alles auf thai. dann wartet er vor der tuer. ich finde die zimmer wirklich ganz nett und beschliesse im 'river moon' zu bleiben. der herr vom anderen gasthaus kann das durchaus verstehen, wuerde aber gerne noch mit mir fruehstuecken gehen. WOW! in anderen teilen des landes haette dieser besagte nette herr erst behauptet, dieses gasthaus sei schon lange geschlossen um mich danach in die falsche richtung zu lotsen... aber gut, ich freu mich! guten appetit und deeeas!

thanglish...

ich nenn das jetzt einfach mal so... thanglish, das englisch der thais.
ich befinde mich in einer region ueber die der lonley planet schreibt, es sei wahrscheinlicher einem tiger zu begegnen, denn einem auslaender und ersteres sei schon recht unrealistisch. stimmt. ich befinde mich gerade in ubon ratchathani (nebenbei, ganze nettes staedtchen) an der grenze zu suedlaos und ich habe wirklich seit tagen keine anderen auslaender mehr gesehen. meine kommunikation beschraenkt sich daher auf "gespraeche" mit den einheimischen und das dort gesprochene englisch ist, wie soll ich sagen, thanglish eben... sehr einfach. simpel. ein bisschen beschreaenkt. wenn ich einen satz mit subjekt, praedikat, objekt bilde, dann verstehen mich 95% der leute nicht mehr und so falle auch ich in ein kindliches gebrabbel zurueck um mich verstaendigen zu koennen. beziehungsweise ich versuche mich im hiessigen dialekt. das bedeutet in erster linie, dass ich keine zeiten mehr verwende. die gibt es im thai naemlich auch nicht und deshalb ist auch das hiesige english zeitlos. ein verb im infinitiv plus morgen/gestern/irgendwann genuegt vollkommen. hinzu kommt einfachstes vokabular kombiniert mit den dazugehoerigen internationalen gesten, die in vietnam schon unbekannt waren... ich gehe zum beispiel zu einer suppenkueche, deute auf die toepfe und mache das internationale zeichen fuer 'essen', dazu formuliere ich ein "eat?" und blicke fragend drein. dann bekomme ich meistens das standardgericht... wenn ich zahlen moechte, reibe ich die finger aneinander und artikuliere ein "pay?", schaue dabei wie ein fragesatz. komplizierter wird es bei meiner herkunft. ich komme nicht mehr aus 'tschoerrmaenni' sondern aus 'jemanni'. wird besser verstanden. da thais problme mit dem "s" und anderen vokalen am ende des wortes haben finde ich thailand "ni[ce]" oder bestelle einen "i[ce]-coffee. oder aber ich moechte die "check-bin[ll]" bzw. auf den "hin[ll]" da drueben rauf ... herrlich, ich waere zu gerne hier gewesen um mir "kin bin 2" im kino anzusehen. ach und das klischee mit dem 'l-r'-problem ist durchaus berechtigt. manchmal ertappe ich mich sogar dabei, wie ich "solly" oder "noploblem" hauche, aber gott sei dank kommt das doch eher selten vor... anderer typischer thaifloskeln bediene ich mich dagegen sehr gerne, wie zum Beispiel "cannot", "noneed" oder "nohave" ... wird wirklich immer verstanden. naja. dann mach ich mich jetzt mal wieder aufn weg... muss das internet noch zahlen... "hello miter, checkbin?"... deas.

keine ueberschrift zum viel zu lang geratenen eintrag ueber den khao yai nationalpark...


nun aber raus aus der stadt und mal wieder in die puschen kommen. immer nur rumhaengen und feiern geht ja auch nicht. eine fahrt ins gruene ist da doch genau das richtige und so begebe ich mich in den khao yai nationalpark nordoestlich von bangkok. er soll sehr beruehmt sein und doll viel tiere beheimaten...
im nahe gelegenen pak chong angekommen schwinge ich mich aufs naechste songtheao (mischung aus bus und pickup) und schippere gen park. dort angekommen zahle ich den eintritt und halte den naechsten pickup an, der mich auf dessen ladeflaeche ins innere des parks bringt. da schiebe ich die eintrittskarte in meinen geldbeutel und bemerke, dass der nur noch mickerige 600 baht (ca. 12 Euro) beherbergt. alleine die beiden uebernachtungen kosten schon 320 baht und der rest muss dann wohl fuer essen und trinken reichen... das wird knapp, aber muss ja irgendwie gehen... im parkoffice hole ich mir eine karte und marschiere die 10 kilometer zum campingplatz. ein wirklich schoener park, dschungelig und ein netter hoehepunkt ist die affenhorde, die vor, hinter und ueber mir die strasse ueberquert... ganz am ende (sogar nach dem mit dem hinkebein) kommt ein mit steinen bepackter affe aus dem gebuesch und schleppt seine beute ueber die strasse... ich denke an flo und den vesuv und freue mich...!
am campingplatz bemuehe ich mich wirklich um ein ordentliches zelt, aber ohne heringe wird das nichts... egal, muss ja nur stehen und nicht halten. hinter dem zeltplatz geht ein dschungeltrail an einem fluss entlang und ich entscheide mich fuer eine geschmeidige joggingrunde in der abendsonne... ueber stock und stein, vorbei an unzaehligen 'beware of the crocodile'-schildern laufe ich durch das abendrot, sehe affen, wild (elchaehnlich) und stachelschweine...
als ich zurueck zum platz komme will ich mir im zugehoerigen restaurant essen und trinken kaufen, allerdings bemerke ich jetzt die oeffnungszeiten und ich bin grosszuegig daran vorbeigeschrammt... mist. also ohne abendessen ins bett... jemand fragt, was los ist und kurze zeit spaeter hat sich die meldung vom hungernden farang schon mindestens bis birma verbreitet. bald kommt ein netter thai und bringt eine flasche wasser... kurz darauf serviert mir ein aelterer italiener (neben mir der einzige auslaender am platz) eine herrliche, von seiner frau zubereitete, nudelsuppe... unglaublich!
am naechsten tag moechte ich einen laengeren trip durch den dschungel starten... der ranger meint noch, ich wuerde mich verlaufen aber dann tue ich mich mit einem aelteren franzosen zusammen und wir marschieren mutig los. wir verlaufen und klaeglich. also 'verlaufen' ist vielleicht der falsche ausdruck, besser passt, 'wir finden nicht den richtigen weg'. dieser ist naemlich so von elefantenpfaden zerfurcht und veraestelt, dass es alle nase lang eine neue abzweigung gibt, die man nicht deuten kann... wie pfadfinder markieren wir unseren weg mit aesten und zweigen und kommen nach laengerem marsch durchs gestruepp nicht ans ziel aber an einen herrlichen wasserfall (wahrscheinlich eine trinkstelle der elefanten)... auch toll! auf dem rueckweg (immer nach den pfadfindermarkierungen) sehen wir tukane, affen und am ende auch noch einen 2 meter grossen waran, den ich kurz fuer ein krokodil halte... hammer! dann spendiert mir der franzose noch ein mittagessen (komisch, aber wahr...) und ich treffe gegen abend wieder am zeltplatz ein. natuerlich hat das restaurant schon geschlossen... aber ich bin nicht dumm und habe vorgesorgt und mir mittags was einpacken lassen. jenes buxiere ich ins zelt und gehe duschen. als ich zurueckkomme ist mein zelt offen und verwuestet, tueten liegen vor dem zelt und deren inhalt ist ueber die wiese verstreut... scheisse. aber alles noch da. also fast alles... essen fehlt. scheissaffen. kacke. 'wieder' hungrig ins bett. ... waere da nicht der nette italiener, dessen frau wohl taeglich zu viel kocht und auch heute gibt es eine riesenschuessel suppe... wunderbar!!! in der daemmerung entdecke ich dann ploetzlich mein essen... ein elch ohne geweih (sieht halt so aus, das vieh) kaempft damit, weil die affen wohl reissverschluesse aufkrigen aber keine plastiktueten. haha, idioten! ich verscheuche den bloeden elch und rette zumindest einen teil meines essens. beim fruehstueck merke ich dann, dass es gar nicht meins ist... aber egal. schmeckt hervorragend!
den tag verbringe ich im busch... schlendere einen fluss entlang und treffe auf wilde eingeborene im lendenschurz... die schreien mich an, ich solle verschwinden... nach einem kurzen schreck uber amazonasindianer am mekong bemerke ich deren plastikspeere samt dem dazugehoerigen filmteam und schleiche unabsichtlich noch dreimal durchs bild, in der hoffnung, den richtigen weg vorbei zu finden...
auf dem rueckweg in die stadt nimmt mich dann kelly, ein aelterer (jung gabs im park nicht...) amerikaner auf seinem pickup mit und wir beschliessen noch fledermaeuse zu besichtigen... wir schlagen uns ueber feldwege ins hinterland und heuern dort drei 9-jaehrige an, uns zur geheimen hoehle zu bringen. die sind begeistert, farangs durch die berge fuehren zu duerfen und bringen uns nach einer stunde marsch direkt unter den hoehleneingang am berg... puenktlich wie die maurer geht es dann los und millionen von fledermaeusen verlassen schreiend und flatternd ihren schlafplatz um sich im abendrot nach abendbrot umzusehen... so etwas habe ich noch nie in meinem leben gesehen und bin also dermassen von den socken, dass ich gar nichts mehr sagen kann... wirklich unglaublich und bestimmt ein hoehepunkt meiner bisherigen reise...huich! dann bringt mich kelly zurueck ins dorf... wird auch zeit... hab den ganzen tag nichts gegessen... und hunger... also auf und deas!

ps: ach ja, geld hat dank der vielen einladungen gerade so gereicht... auf 6 baht genau!

verliebt, verlobt, verheiratet... sextourismus in thailand


ich finde dieses thema sollte auch einmal angeschnitten werden. schliesslich ploppt das wort 'sextourismus' geraduzu in den kopf, wenn man 'thailand' hoert, gleich nach 'strand' und 'elefant'. ich habe mich auch ein wenig mit dem thema beschaeftigt, allerdings, bevor sich nun ein erotisch-neckisches schmunzeln im gesicht breit macht - eher theoretisch als praktisch. ich habe mit vielen leuten darueber gesprochen und mir deren erfahrungen angehoert und auch einiges darueber gelesen. ich moechte nicht ueber zwangs- und kinderprostitution schreiben, sondern ueber das geschaefft mit der liebe, das mir hier sehr oft begegnet. es handelt sich deshalb um meine eigenen erfahrungen und deshalb moechte ich darauf hinweisen, dass ich nicht weiss, ob alles stimmt, was mir leute berichtet haben. ich kann allerdings sagen, dass ich folgendes mehrmals gehoert hab und sich die verschiedenen aussagen inhaltlich fast nie gegenseitig widersprochen haben. oder einfacher gesagt und nur um den lonley planet zu bestaetigen gleich vorweg: das meiste, was man darueber gehhoert hat hoechstwahrscheinlich richtig. nun denn...
viele maenner begeben sich nach thailand um dort sex zu haben oder vielleicht sogar eine frau zu finden. wie mir eine stewardess berichtete gehen touristen der economieclass damit weitaus freizuegiger um als betuchtere leute und waelzen frauenkathaloge und pornozeitschriften bereits auf dem flug nach bangkok. der umgang mit der prostitution ist allerdings der entscheidende faktor, die verschiedenen touristen voneinander unterscheidet. die einen kommen um sex zu haben und bezahlen bereitwillig dafuer, immer im wissen, dass es sich dabei um eine frau handelt fuer die sie bezahlen. andere gehen damit etwas blauaeugiger um und verlieben sich schnell in die maedchen mit denen sie die nacht verbracht haben.
ich kann natuerlich nicht beurteilen inwiefern prostituierte gezwungen werden oder nicht. ich kann allerdings bestaetigen, dass die arbeit an sich finanziell gesehen sehr lukrativ ist und deshalb viele maedchen aus aermeren regionen (vor allem nordost-thailand) in die touristengebiete kommen um hier ihr glueck zu versuchen. eine nacht mit einem thaimaedchen kostet gewoehnlich ca. 3000 baht, short time (also sex und tschuess) kostet 1500 bis 2000 baht. hinzu kommt eine barfine, die man an das lokal zahlen muss um das maedchen fuer eine zeitlang 'auszuleihen'. zusaetlich schlagen die drinks zu buche, die man dem maedchen ausgibt. die frauen bekommen fuer gewoehnlich das geld fuer den sex, einen kleinen monatslohn vom lokal und anteile an den ausgegebenen getraenken. engagierte prostituierte koennen so leicht 40 000 baht im monat verdienen und das ist mehr als ein thailaendischer lehrer bekommt. ausserhalb fuer miete und motorrad kann man monatlich ca. 10 000 baht an ausgaben rechnen, der rest bleibt fuer familie, freund, essen und drogen ueber. das ist der grund, warum ich dieses geschaefft als lukrativ bezeichnet habe. noch mehr geld kann gemacht werden, wenn sich der tourist verliebt und felsenfest davon ueberzeugt ist, dass es das maedchen auch ist. das ist, meiner meinung nach, die eigentliche liebeskunst der thailaendischen maedchen. sie lernen und trainieren, wie man einen westler verliebt macht um ihn nach dem urlaub bei der stange zu halten. ware goettinnen dieses handwerks koennen dadurch drei bis fuenf freunde und ehemaenner in aller herren laender zur gleichen zeit haben und zusaetzlich einen thailaendischen freund, den sie wirklich lieben. inzwischen ist dieses geschaeft so verbreitet, dass viele maedchen ihr gluck auf direktem wege versuchen, sprich nicht ueber ein bordell oder aehnliche lokalitaeten, sonder auf dem freien markt, auf parties und so weiter. sie schlafen mit den maennern, versuchen sie verliebt zu machen um dann auch nach dem urlaub kontakt mit ihnen zu halten. ich habe einen thai getroffen, der als jugendlicher in einem internetcafe der padpong gearbeitet hat, einem einschlaegigen nuttenviertel in bangkok. seine aufgabe bestand darin, englische emails fuer prostituierte zu schreiben, die der sprache nicht maechtig waren. er meinte, es laeuft immer gleich ab. man schwafelt ueber liebe und vermissen und so weiter und nach einiger zeit stirbt die mutter/geht das auto kaputt/ muss man ins krankenhaus und bittet den touristen darum, etwas geld zu schicken. das funktioniert. ich habe auf einer party ein thaimaedchen kennengelernt, dessen englisch recht gut war. nachdem ihr klar war, das bei mir wenig zu hohlen ist, hat sie sich mit mir ueber dieses thema unterhalten und mir schliesslich ihr handy gezeigt. wir sind die sms durchgegangen, die sie von maennern aus der ganzen welt bekommt und sie hat mir die jeweilige lage geschildert: "das ist peter aus polen, der faehrt mit mir in den urlaub, wenn er in thailand ist. hier ist michael aus canada, der schickt mir monatlich geld nach thailand, hier ist der und der und der gibt mir das und das." es gab auch einen herren, den sie wohl wirklich mag. zum eben angesprochenen reisen: viele maenner kommen alleine nach thailand. sie treffen eine frau und nehmen sie, quasi als reisebegleitung, mit auf ihren tripp durch thailand. fuer die maenner ist das kaum mehr geld, etwas mehr essen, ein doppelzimmer, doppelte bustickets, dafuer allerdings auch die einheimischen preise, die die frau auf maerkten rausschlagen kann, eine nette begleitung und natuerlich der naechtliche spass. fuer die frau ist es ein luxurioeser gratisurlaub und die hoffnung auch danach noch etwas vom mann zu bekommen. ein etwas abgeklaerterer deutscher, den ich getroffen habe, schwaermte geradezu von seinem dreiwochentripp mit einer thai und berichtete mir ein weiteres mal von einer frau, die mehrere beziehungen gleichzeitig fuehrt inklusive dem thailaendischen ehemann. dieser findet auch sein leben herrlich. ein paar mal im jahr muss er verschwinden, naemlich wenn die farang-freunde kommen und ansonsten lebt er vom geld seiner ehefrau und muss wenig bis gar nicht arbeiten.
wenn der auslaender nach einiger zeit immer noch verliebt ist, dann kann der naechste schritt eingeleitet werden. eine hochzeit, ein visa fuer ein anderes land und so weiter. ich habe sogar von fakehochzeiten in kleinen doerfern gehoert, wobei auslaender zum schein mit der frau verheiratet werden. die ganze familie ist dabei und spielt das spiel mit, denn schliesslich ist es eine gute investition und nachdem meist der auslaender zahlt eine rauschende party umsonst. es gibt natuerlich auch mistrauische maenner. und auch die bringen eine neue branche nach thailand, naemlich detekteien, die die thaifrauen der untreue ueberfuehren sollen. wie erfolgreich oder bestechlich sie dabei sind, weiss ich nicht.
was machen die frauen mit so viel geld? ich weiss es nicht. viele erzaehlen mir, sie hauen es auf den kopf, schicken es der familie, geben es ihren maennern und so weiter. ich habe eine aeltere thai getroffen, die mehrmals mit auslaendern verheiratet war. diese hat ihr geld in bars investiert und lebt heute von zwei bars auf koh chang, allerdings meinte auch sie, dass viele ihrer ehemaligen kolleginnen das geld quasi aus dem fenster geschmissen haben und heute wieder hart arbeiten muessen.
also sind alle thais nutten? auf gar keinen fall. man muss in den touristengebieten natuerlich vorsichtige sein und eventuelle gegenleistungen schon vor dem gang ins hotelzimmer abklaeren. ansonsten koennte man am naechsten morgen zur kasse gebeten werden oder macht der frau falsche hoffnungen (das widerum nehmen viele maenner leider gerne in kauf). in einem club in bangkok hat mir ein junger mann, der fuer ein jahr in bangkok als lehrer arbeitet, erklaert, das die sache fuer ihn einfach ist. er ist jung, er ist weiss, die frauen finden ihn geil. nach eigenen angaben musste er noch nie bezahlen und hatte immer seinen spass, sogar drinks bekomme er von den maedchen ausgegeben. nur das wochenende sei fuer ihn tabu, denn da kommen die "weisshemden" (also reichere geschaeftsleute) in die clubs. die werden von den frauen, mit denen er unter der woche umsonst schlaeft ausgenommen... also ab die post...deas.

Donnerstag, April 22, 2010

unterkante oberlippe...


bonjour le bangkok, sevus songkran...ich mache mich auf den weg von einer insel in die hauptstadt um dort beim dreitaegigen buddhistischen neujahrsfest so richtig baden zu gehen und, soviel sei vorweg genommen, das gelingt mir auch bestens. nachdem mich ein in pataya ansaessiger schwabe (er bedauert, dass der kaese fuer die spaetzle hier so teuer ist!) die haelfte der strecke mitnimmt, treffe ich im suk11 auf sonja und goldi. wir schnoerkeln ein bisschen rum, wandern durchs gaehnend leere chinatown, ueber einen halbvollen grossmarkt und ueberhaupt ist bangkok an diesem morgen wie ausgestorben. der grund: songkran. sprich; die eine haelfte schlaeft noch vom feiern, die andere ist zur familie aufs land gefahren. gegen mittag erwacht die stadt - aber wie gleich. pickups schlittern durch die strassen und die leute auf der ladeflaeche liefern sich derbe wasserschlachten mit anderen bewaffneten fahrzuegen oder fusstrupps. an den strassenseiten stehen mit troegen und eimern bewaffnete leute, die auf alles jagd machen, was in spritzweite kommt und nicht wasserfest ist: passanten, autos mit offenen scheiben, tuktuks, motorraeder, busse. es ist unglaublich, ja unglaublich schoen. was machen wir? wir erstehen jeweils eine supersoaker, 1.5 l fuelltank, babyblau mit pumpvorrichtung und tragegurt und ziehen ebenfalls in die schlacht...und werden nass...und freuen uns! den nachmittag unterstuetzen wir unsere bodentrupps der soi 11, sprich wir greifen auch zu eimern oder zur soaker und gehen mit den eltern und kindern der nachbarschaft auf alles los, was den seven-eleven (supermarkt) vor unserem hostel betritt oder passieren will! heidenspass! abends fragen uns tom und beer (klasse name, nebenbei bemerkt!!!), die beide im hostel arbeiten, ob wir lust haben mit ihnen feiern zu gehen und wir sind natuerlich nicht abgeneigt. silom ist unser ziel und das kann man sich einfach so wie die fanmeile muenchens waeherend der wm vorstellen, nur voller, nasser und nicht gesperrt - was nicht heisst, dass sich die autos hier noch bewegen. sie stecken fest und im besten fall besitzen sie eine ladeflaeche auf der die leute tanzen, singen oder musikmachen. eine vierspurige hauptstrasse wird hier zur feiermeile fuer songkran und es ist herrlich. neben der bewaesserung wird hier ausserdem zu hauf mit einer paste geschmiert. man nimmt dazu mehl oder babypuder und traenkt es in wasser bis es brei wird; das ganze schmiert man dann jedem entgegenkommenden ins gesicht und wuenscht ihm oder ihr ein frohes neues jahr und viel glueck und so weiter. was bleibt? abends im hostel ist man weiss und nass. wenn der puder trocknet ergibt es eine drollige kruste und es ist wunderbar! natuerlich feiern wir auch noch die weitere zeit songkran, schliesslich dauert es drei tage, bis jeder mal jeden nass gemacht hat. wir erkunden ebenfalls die khao san, eine zweite feiermeile im grossen bangkok, doch wechseln dann wieder nach silom, denn hier ist das ganze doch spassiger! ein grosses danke an dieser stelle an beer, tom und jj, die wirklich sehr gut auf uns aufgepasst und uns herrlich in dieses traditionelle fest* eingefuehrt haben!

>einschub: *fest, traditionelles: songkran wird zwischen dem 13. und 15. maerz gefeiert und ist quasi das sylvester fuer die buddhisten. ehemals war das fest etwas ruhiger, es wurden aeltere verwandte besucht und mit einer rituellen handwaschung wurde diesen respekt gezollt und ein gutes und gesundes neues jahr gewuenscht. ebenfalls wurde man mit etwas mehlbrei im gesicht betupft, was ebenfalls ein gutes neues jahr erbringen sollte. das fest hat sich allerdings entwickelt: heute ist es einfach nur eine riesen schlamm- und wasserschlacht. staerkere Wasserwaffen, die zu erblingung fuehren koennen sind inzwischen verboten. nebenzu besaeuft man sich und faehrt dann groehlend mit dem roller durch die stadt. in thailand gibt es ca. 50.000 Verkehrstote im Jahr, 15.000 davon waehrend Songkran. Wie dem auch sei, es macht herrlich viel spass!

sonst? ein gewisser gregory p aus amerika erklaert uns einen abend lang die welt. wir finden es spannend, doch wissen noch nicht so genau, was wir davon halten sollen! dann reisen sonja und goldi wieder nach hause, gerade noch rechtzeitig bevor sich der himmel ueber deutschland verdunkelt. ein riesiges dankeschoen an dieser stelle fuer die schoene zeit mit euch in bangkok und auch schon auf ko chang! nebenbei, ich hab am naechsten tag dieses mangosteen (schreibts?) gefunden und es schmeckt herrlich! mit sarah aus der schweiz besichtige ich nach songkran den blumenmarkt und lasse mein gesicht massieren. wunderbar ist auch dies! dann genehmige ich mit noch einen haarschnitt, doch der frisoer hat mich wohl fuer einen ami gehalten und so sehe ich jetzt wie ein prolliger highschoolblock aus. aber alles waechst raus und ich hatte wirklich schon schlimmere kreationen auf dem kopf! ausserdem besuche ich gemeinsam mit anne die redshirts. eine drollige truppe, wie ich finde und ich moechte an dieser stelle auch gar nicht ueber politik sprechen, nur soviel: sie sitzen halt da und blockieren eine grosse strasse im koeniglichen geschaeftsviertel (vorher waren sie am denkmal der demokratie). eine rednerbuehne ist aufgebaut, es gibt essen zu kaufen und die leute schlafen oder sitzen auf der strasse und hoeren zu oder treiben sonstiges. man kann auch fan-equipement erstehen, wie z.B. taksin-t-shirts, rote bandanas oder flipflops mit den gesichtern der amtierenden regierung. gefaehrlich ist es nicht, zumindest bei tag. bei nacht auch nicht, nur wenn das militaer versucht die ansammlung aufzuloesen wird es ungemuetlich (siehe besagten samstag) und wie sich die lage entwickelt ist ebenfalls spannend. wie dem auch sei, im endeffekt ist die farbe wohl reichlich wurscht, eine echte demokratie ist beizeiten noch recht schwierig in thailand...

abends gehen wir erneut feiern. gemeinsam mit anne, jj, tom und beer (bis auf anne uebrigens alle thais, nur mit recht ulkigen spitznamen) steuern wir einen nobleren club in bangkok an. es wird hiphop gespielt und es ist wirklich lustig. vor dem djpult sind rolltische in reihen aufgestellt, wo man die flaschen und eiskuebel stehen hat, jede gruppe ist um ihren tisch verteilt und tanzt. ebenso gibt es computer, um ueber facebook den aktuellen promillestand verbreiten zu koennen. hm... beer, jj und tom versuchen wieder grossartig auf mich aufzupassen (ziehmlich uebertrieben, um ehrlich zu sein, aber sehr, sehr nett!). dann kann sich beer nicht mehr kontrollieren und faellt beim tanzen um...mir um den hals und gesteht mir seine liebe (man muss dazu erklaeren, dass er schwul ist). schliesslich kotzt er mir auf den schuh und ich halte ihm einen eiskuebel unter. dann bringen wir ihn gemeinsam nach draussen, setzen ihn in ein taxi und lassen ihn heimbringen (mit begleitung). auf dem weg zum naechsten club speiht jj aus dem fenster des taxis und als wir schliesslich im club angekommen sind faellt tom beim tanzen vom tisch und schlaegt sich einen zahn aus. ich haette wirklich besser auf sie aufpassen sollen... nun, mir geht es praechtig, ich bin weitgehend nuechtern, kuemmere mich um tom und suche auf der tanzflaeche nach seinem halben schneidezahn. dann fahren wir zurueck ins hostel. tom dreht ein bisschen am rad, weil er denkt, er ist auf lebzeiten entstellt und wir koennen ihn nicht davon ueberzeugen, dass sowas reparabel ist... im ersnt, wirklich, es war eine toller abend und es ist viel witziges und aufregendes passiert... aber jetzt genug grossstadt... wieder aufs land... in die natur... dschungel! deas!

Sonntag, April 18, 2010

was sonst noch geschah...

nichts. also schon. also nein, eigentlich nichts erzaehlenswertes. ich bin umgezogen, weg vom lonley beach richtung sueden an einen weitaus schoeneren strand mit tollen bungalows direkt am meer. meine zeit hab ich mit rumhaengen verbracht. abends war ich gelegntlich (immer) feiern und hab viel zeit mit walter, iiro und luca (anderen reisenden) verbracht. pool spielen, am strand gammeln, rumhaengen, relaxen, chillen... einmal haben mich auch sonja und goldi unterstuetzt. sonst? nichts. also wirklich nichts. aber schoen wars allemal. ich habs glaub ich wirklich gebraucht und darum konnt ichs auch richtig geniessen. dieses nichtstuen, dass ich ja eigentlich nicht so gerne mag... deas.

bonjour le koh chang...

also koh chang. eigentlich wollte ich ja nie auf ko chang enden, weil ich der meinung bin, dass ich auf gar keinen fall ein khao san-muschi-flashpacker (haha) sein moechte... jetzt bin ich doch dort gelandet und ausserdem hats mir auch noch ziemlich gefallen. und dann bin ich auch so unglaublich lange dort geblieben, wie an keinem anderen ort bisher auf meiner reise. war auch schoen. auch wenn sich meine meinung nicht arg geaendert hat, aber schoen wars wirklich. vielleicht sollte ich einmal damit aufhoeren etwas sein oder nicht sein zu wollen... doch zum anfang: micha, moe und ich kommen spaet in trat an, bleiben dort noch eine nacht und ziehen dann nach kurzer feilscherei richtung hafen. dort kaufen wir mistrauischerweise kein faehrenticket, sondern geben vor schon eines zu besitzen. als wir kurz darauf kontrolliert werden, muss der fahrer nochmal zurueck und wir ein ticket kaufen...pfft. egal, wir kommen am lonley beach an und vergleichen wirklich alle resorts miteinander (sehr viele) bis wir die perfekte wahl getroffen haben. dort versuchen wir zu feilschen, aber hier ist man schliesslich auf einer insel und da hat man fixe preise. wir bekommen nicht mal ein taegliches wasser gratis wenn wir laenger als 3 tage bleiben. geizkraegen... alle miteinander, uns eingeschlossen.
mit was verbringen wir die tage? wir feiern und trinken eindeutig zu viel! micha verwechselt das rechte vorhandene gelaender mit dem linken nicht vorhandenen gelaender und geht herrlichst baden. wir trinken whiskey, shakes mit eis aus kokosnuessen, essen lecker und am strand, chillen, baden, werfen mit steinen, zocken ein bisschen fussi und verletzen uns dabei leicht. wunderbare sachen, die wir so treiben!
dann mieten wir ein seekajak und erkunden eine kleine insel vor der kueste! eigentlich erkunden wir nicht, sondern wir gehen auf grosse schatzsuche und erleben ein tolles abenteuer! auf der hinfahrt steuern wir gekonnt um meterhohe riffe herum und entkommen nur knapp dem tod durch zerschellen. ploetzlich zieht auch noch ein toedlicher sturm auf und wir koennen uns gerade noch an den strand des kleinen eilandes retten. wir stranden quasi und sind auf der gefaehrlichen insel gefangen! oh nein, wir sind nass und in der hitze kann das zu tod durch sterben fueheren! um nicht komplett verrueckt zu werden lenken wir uns mit kokosnussboule ab (die kokosnuesse sind giftig und wir spielen um unser leben...gott sei dank fast ein unentschieden) und versuchen ins moerderische inselinnere vorzudringen. ploetzlich kommen blutruenstige todespiraten auf die insel, die wohl auf einer schatzsuche sind und da wir natuerlich auch was von dem schatz haben wollen, schliessen wir uns mit ihnen zusammen um das gold zu heben. ausgeruestet mit einem art koordinatenkompass (sehr moderne piraten!) schlagen wir uns einen weg durch den killerdschungel...wir muessen riesige moerderameisen bekaempfen und den unglaublichen schmerz toedlicher dornen verkraften. schliesslich entdecken wir eine unueberlebbare bucht am anderen ende der moerderinsel...da muessen wir durch, tod oder lebendig. also steigen wir die messerscharfen felsen hinunter und waten durchs wasser, bis wir sehen, dass der schatz wohl auf einem kleinen killerriff vor der moerderinsel im stein vergraben sein muss. wir schwimmen also und entgehen so nur knapp dem tod durch ertrinken bevor wir uns an den mordsmiesmuscheln am riff verblutend schneiden und schliesslich die toedliche spitze des killerriffs erklimmen. oben ist nur eine kleine plastiktuete mit spielsachen drin. wir sind uns aber einig, dass die erlebnisse, die wir auf der reise hatten auch viel wertvoller als gold sind. als wir die insel wieder verlasssen, kentern wir noch auf hoher see, doch eigentlich war das recht drollig.

dann chillen wir wieder viel. feiern, zocken karten, erkunden die insel per moped, baden in einem wasserfall (mit so fischen, die einen anknabbern) und tollen am strand rum. herrlich. ein gigantoeses fischessen am pier von ban bang bao kuehrt letztendlich unseren letzten abend in gemeinsamkeit. am naechsten morgen heisst es dann auch abschied nehmen von moe und micha. eine letzte partie skat, ein letztes schnick-schnack-schnuck, ein letzter rucksackwechsel des regenschirms, ein letztes kartennehmenweg, ein letztes kartennehmenichmachsschon, eine letzte runde globo, ein letztes bonjour le aurevoir... war wirklich eine wunderschoene zeit mit euch. danke dafuer und bonjour le deas!

Freitag, April 16, 2010

aurevoir le viet nam...

liebes viet nam,

zum schluss noch ein paar kurze zeilen, nur um einige kleinigkeiten klar zu stellen. ich habe eben noch einmal die letzten eintraege ueberflogen und um ehrlich zu sein klingen sie teilweise recht negativ. das war allerdings nicht wirklich meine absicht, ganz im gegenteil: du warst ein wunderschoenes land, sowohl landschaftlich als auch kulturell und ich habe viel ueber deine einwohner und deine kultur, deine staedte, berge und fluesse gelernt und es wirklich genossen dich zu bereisen! es gibt natuerlich auch schattenseiten, ich habe ausfuehrlich davon berichtet. auslaender werden gerne mit horenden preisen ueberwaeltigt oder anderweitig abgezogen. aber das ist nicht schlimm, das ist gerade das spannende, das abenteuerlich und teilweise das herrlich skurile an dir. genau deshalb habe ich auch viel darueber geschrieben und dabei vielleicht die vielen unglaublich gastfreundlichen und netten menschen vergessen, denen wir begegnet sind, die uns geholfen haben, die uns dinge erklaert und beigebracht haben. erst heute habe ich in bangkok wieder daran denken muessen, als ich folgendes bild gemacht habe. wahrscheinlich versteht eh niemand ausser uns vieren wie sehr es die schoenheit vietnams wiederspiegelt, dennoch hier ist es:

danke dafuer und auf ein wiedersehen im norden, allerliebst und deas, derbene

Samstag, April 10, 2010

ha noi liegt doch nicht in Schwaben...



was soll ich ueber hanoi sagen? 'schoene stadt' ist passend. wir schlafen aus, schlendern durch die strassen, die die typischen franzoesischen kolonialstilhaeuser saeumen. wir sehen uns ein wasserpuppentheater an, besichtigen das "leicht" patriotische kriegsmuseum und lernen etwas ueber die mandarinpruefungen im literaturtempel (micha passt nicht auf und bekommt eine sechs). sonst machen wir nicht viel. abends entdecken wir die sperrstunde (12 p.m.) und bleiben deshalb im hostel um dort mit anderen reisenden und dem stuff rumzuhaengen. auch diese aufgabe, die viel selbstdiziplin und durchhaltevermoegen verlangt bestehen wir mit bravour. es ist wirklich gemuetlich und ausserdem polieren wir nochmal unser vietnamesisch auf! und am besten lernt man natuerlich durch muttersprachler weshalb wir rege kommunikation und plaeusche halten in denen wir unser ganzes vietnamesisch auf den tisch klatschen! die sehen (uebersetzt) in etwa so aus:

viet: "braucht ihr ein moto?"
wir: "wieviel kostet das moto?"
viet: "wo wollt ihr denn hin?"
wir: "nein, wieviel kostet das moto?"
viet (verwirrt): "aeh. 2.000.000 dong."
wir (einguebtes feilscherlachen): "zu teuer!"
viet: "nein, das ist ein guter preis."
wir: "ich wurde von einer schlange gebissen."
viet (verwirrter): "was? dann must du ins krankenhaus."
wir: "wo geht es zum roten fluss?"
viet (verwirrtest): "da lang."
wir "wie geht es dir?"
viet (verwirrtester): "aeh. gut, warum?"
wir: "wir heissen moe, micha und ben. wie heisst du?"
viet (verwirrtesterst): "tho."
wir: "ich komme gerade von der arbeit."
viet: "...?"
wir: "vielen dank. auf wiedersehen."

man kann uns also durchaus kulturell wie sprachlich als vietnamesen bezeichnen. wir fallen nicht einmal mehr aeusserlich auf, weil wir viel laecheln und sonnenbrillen tragen, damit unsere augen nicht zu sehen sind. soviel dazu. jetzt fligen wir erstmal wieder nach thailand um die letzten tage in der sonne zu verbringen. ich hoffe wir bekommen mit dem deutschen pass keine probleme an der grenze... deas.

damit keine verwirrung aufkommt: moe und ich sind die beiden ohne hut.

zugfahren in vietnam...

...ist viel langweiliger als in thailand. man darf die tueren nicht aufmachen und das finde ich doof. dafuer sind schoene bilder aufgehaengt. deas.

Mittwoch, April 07, 2010

die wucht in der bucht!


ha long kennt jeder. das ist so eine art mustdo in vietnam. also muessen wir auch, denn wer faehrt schon nach deutschland ohne neuschwanstein zu bestaunen??? keiner. also los. wir schnappen uns einen zug richtung norden und kommen gut gelaunt in dem oertchen an, in dem alles auf ha long ausgelegt ist! aber trotzdem ganz schoen, wie wir finden. abends gehen wir fischessen, wir waehlen unser essen aus einem aquarium aus und lassen uns zwei fische zubereiten. sau lecker!!! nachdem wir nach kilo zahlen und dem sevierten fisch offensichtlich stuecke fehlen, beschliessen wir, uns zu beschweren. kann ja nicht sein. die kellnerin meint, es sei eben vietnamstyle, den fisch so zuzubereiten und ueberhaupt, da fehlt ja nichts. wir finden den style bloed, einen fisch halb zu bringen. nach langer diskussion beschliessen wir einen test zu machen. wir bestellen einen weiteren fisch und schauen dem koch auf die finger. dieser fritiert die fische vor, die er anschliessend grillt und siehe da, dadurch brutzelt der fisch zusammen und voila, bonjour le halber fisch. peinlich fuer uns. aber nochmal lecker. und so typisch deutsch.am naechsten tag gehen wir frueh an den pier um uns ein schiff zu chartern. unglaublich, was da tagtaeglich fuer eine armada an touristenbooten in see sticht um ein paar felsen zu bestaunen, die aus dem wasser ragen. dutzende. der offizielle preis liegt bei gut 3000000 dong pro boot, wir finden eins fuer 1200000 dong und tun uns noch mit zwei singaporianern zusammen um eine 8 Stunden tour zu starten. die ha long bucht ist auch wirklich wunderschoen, atemberaubend und wohl wirklich eines der highlights in vietnam. wir besichtigen eine irre grotte mit mordsstalagtiten und stalagmiten. dann bouldern wir noch ein bisschen, schippern mit seekajaks rum, steigen auf einen berg und geniessen das einigermassen gute wetter!!! wirklich wirklich schoen. dann schlaegt die stimmung erneut um, als der bootsmann nicht wie abgemacht den schoenen weg zurueckfaehrt sondern direkt auf den hafen zusteuert. wir beschweren uns natuerlich wieder, wie es sich fuer echte deutschen gehoert (obwohl mik und sin aus singapore auch sauer sind) - schliesslich haben wir fuer acht stunden gezahlt und deal ist deal. der kapitaen ruft den typen an, der uns die fahrt verkauft hat und wohl schuld an der sache ist. im endeffekt weigert sich die besatzung trotzdem, die route zu fahren, die ausgemacht war und damit wir uns nicht beschweren koennen und unsere acht stunden bekommen geht man einfach halbe kraft in schlangenlinien zurueck zum hafen. das finden wir scheisse. und langweilig. also gibt es nur eine loesung, naemlich das beste daraus machen. wir fahren so langsam, dass wahrscheinlich schneller schwimmen wuerden, also arrangieren wir einfach ein dreifaches "Mann ueber board", springen ins wasser und garantieren damit eine 100% schlechte stimmung an deck. die besatzung muss anhalten, kriegt eine viertel stunde den motor nicht mehr an, ist wirklich sauer auf uns und flucht herrlich auf vietnamesisch, das wir gott sei dank nicht verstehen. wir fuehlen uns herrlich erfrischt und durch den langen badestopp kommen wir auch gut auf unsere 8 stunden fuer die wir schliesslich bezahlt haben. deutsche halt. ekelhaft, wenn man genauer drueber nachdenkt. ahoi und deas.

Donnerstag, April 01, 2010

schnick schnack schnuck fuer fortgeschrittene


immer nur stein, papier, schere ist langweilig. wir haben 3 (bzw. 4) weitere sets entwickelt die das beliebte spiel meisterlich erscheinen lassen! hier eine kurze, wie einfache(?) anleitung:

klassisches set:
stein schlaegt schere (zerschlaegt sie); schere schlaegt papier (zerschneidet es); papier schlaegt stein (wickelt ihn ein)

vietkong set:
Bambootrap schlaegt Vietkongtunnel (weil du in die Falle tappst, wenn du dich nicht auskennst); Vietkongtunnel schlaegt Ho Chi Minh-Sandals (weil man sie im dunklen Tunnel nicht mehr findet); Ho Chi Minh-Sandals schlagen Bambootrap (weil sie so die Falle kaputttreten)

us-army set:
Heineken beer schlaegt Nikeshoes (weil du sie im Suff verknotest und hinfaellst); Nikeshoes schlagen B52-Krater (weil du drueber springst); B52-Krater schlaegt Heineken beer (weil du besoffen reinfaellst)

surfer set:
Tube schlaegt shark (weil der Hai da nicht schwimmen kann); shark schlaegt hanglose (weil du mit haien nicht chillen kannst); hanglose schlaegt tube (weil du sie verdammt nochmal reitest)

Jetzt wirds kompliziert, denn die sets funktionieren natuerlich auch untereinander!

Historisch (Vietkong vs us-army):
Bambootrap schlaegt B52-Krater (weil die fallen so klein sind, dass sie die bomber nicht treffen); B52-Krater schlaegt Vietkongtunnel (weil er sie zerbombt); Vietkongtunnel schlaegt Heineken beer (weil du dich besoffen verlaeufst und zu fett bist um reinzupassen); heineken beer schlaegt Ho Chi Minh-Sandals (weil du sie aus versehen richtigrum anziehst und dich der ami findet); Ho Chi Minh-Sandlas schlagen Nikeshoes (weil sie halt die besten Schuhe der Welt sind); Nikeshoes schlagen Bambootrap (weil sie drueber springen)

Kalifornisch (us-army vs surfer):
Tube schlaegt B52-Krater (weil er volllaeuft); B52-Krater schlaegt shark (hai liegt im krater trocken); shark schlaegt Nikeshoes (schon mal mit Schuhen geschwommen?); Nikeshoes schlagen Hanglose (weil du damit verdammt uncool bist); Hanglose schlaegt Heineken beer (weil kiffen viel besser ist); Heineken beer schlaegt Tube (weil du besoffen nicht surfen kannst)

Da Nang (surfing vs vietkong):
Tube schlaegt Ho Chi Minh-Sandals (mit sandalen kann man nicht surfen); Ho Chi Minh-Sandals schlagen Shark (weil du die Shuhe falschrum anhast und der hai nicht deinen fussspuren folgen kann); Shark schlaegt Vietkongtunnel (weil der geflutet wird und der Hai aus dem Saigonriver reinschwimmt); Vietkongtunnel schlaegt Hanglose (weil du in den engen Tunneln nicht chillen kannst); Hanglose schlaegt Bambootrap (wenn man sich nicht bewegt, tritt man auch nicht rein); Bambootrap schlaegt Tube (so giftig, das das Wasser vergiftet wird)

Klassisch-Amerikanisch (klassisch vs us-army):
Schere schlaegt Nikeshoes (weil die halt nichts halten); Nikeshoes schlagen Papier (weil sie sie zu einer Knuellen und wegtreten); Papier schlaegt B52-Krater (weil es ihn zudeckt (Brunneneffekt)); B52-Krater schlaegt Stein (weil er ihn wegsprengt); Stein schlaegt Heinekenbeer (weil er die flasche zertruemmert); Heinekenbeer schlaegt Schere (weil man betrunken nicht mehr gerade ausschneiden kann)

Klassisch - vietnamesisch (klassisch vs vietkong):
Schere schlaegt Bambootrap (weil sie die giftigen Spitzen abschneidet); Bambootrap schlaegt Papier (weil sie das Papier aufspiessen); Papier schlaegt Vietkongtunnel (weil halt brunneneffekt); Vietkongtunnel schlaegt Stein (weil es immer einen zweiten eingang gibt, auch wenn ein stein davor liegt); Stein schlaegt Ho Chi Minh-Sandals (weil haste n Stein im Schuh, kannste nicht die Amis byebye miss american pie); Ho Chi Minh-Sandals schlagen Schere (weil die halt nicht zerschneidbar sind)

klassisch - sportlich (klassisch vs surfer):
Schere schlaegt Shark (weil man ihm damit die Flosse abschneidet); Shark schlaegt Papier (weil er es zerreisst); Papier schlaegt Tube (weil es sich zum Schiff faltet und die Welle reitet); Tube schlaegt Stein (weil sie den Stein zum Sandstrand zermahlt); Stein schlaegt Hanglose (weil man mit nem Stein in der Haengematte nicht chillen kann); Hanglose schlaegt Schere (weil man keinen Bock auf dummes ausschneiden hat)

ich erspare mir an dieser Stelle das vierte Set mit den weiteren 4 Kombinationsmoeglichkeiten. Nur kurz sei es vorgestellt...

Nepper set:
TukTuk schlaegt massage (weil dich das tuktuk da garantiert eh hinbringt); massage schlaegt Fressstand (weil du nicht fliehen kannst, wenn du vollgefressen bist); Fressstand schlaegt TukTuk (nach dem essen soll man sich bewegen)

es gibt auch verschiedene spieloptionen: man kann jedes beliebige set miteinander kombinieren. dann spielt man 'offen' oder 'geschlossen', sprich entweder man kann sich immer aus beiden sets bedienen oder ist auf das beschraenkt, das man als erstes auswaehlt. natuerlich kann man auch 'komplett offen' oder komplett geschlossen' spielen. dabei darf man aus allen vorhandenen sets auswaehlen.

ach, und wenn jemand denken sollte 'ohje, denen war ja langweilig...' ... stimmt, auf den bus- und zugfahrten schon teilweise... beziehungsweise nein, eigentlich nicht, wir hatten ja ein geniales spiel... schnick, schnack, deas!

die stadt des wuergenden kriegers.

so spricht man sie zumendest aus. HUÄ. bam oida. also eine mischung zwischen einem kampfschrei und einem ausruf des ekels. zutreffen tut eigentlich nichts davon. fakt ist, das hue die kaiserstadt war und immer noch so genannt wird. die kaiser der sonstwie-dynastie haben hier residiert und gehaust... sehr ansehnlich wie wir herausfanden...

nachdem wir mit dem zug ankamen, wimmeln wir die gewohnten taxi- bzw. motofahrer ab und schlendern richtung hotel. mit pool. der ist nicht besonders gross, aber ich nutze ihn immerhin fuer ein paar bahnen, damit er sich gelohnt hat. punkt. wir leihen uns fahrraeder und radeln bei feuchtestem nieselregen durch die kaiserstadt und bestaunen die alten gebaeude und palaeste. alt heisst in diesem fall nicht europaeisch alt sondern maximal 200 jahre. trotzdem sehr schoen, wie wir finden. der rest ist schlenderei, wir besichtigen noch ein paar ponds und dieses und jenes, was nicht zwingend erwaehnt werden muss. toll ist unser restaurant fuer die mittagsstunde! ein taubstummer, der es wohl als erster asiate schafft, sich mit haenden und fuessen zu verstaendigen! wir verstehen uns praechtig und plauschen ueber dieses und jenes. zum abschied des unglaublich leckeren essens (tintenfisch gekocht und gegrillt) schenkt er uns noch selbst gebastelte flaschenoeffner auf denen das datum und sein name steht. er zeigt uns fotoalben mit unzaehligen gaesten, die eben jene flaschenoeffner in alle welt getragen haben und dem feinen wirt von dort aus fotos geschickt hatten. von barcelona bis kanada ist da alles dabei! und auch wir werden ihm wohl ein foto schicken. tolle sache!

was passiert sonst? nichts. doch. wir sind dem regen ueberdruessig und buchen kurzfristig einen flug nach bangkok um noch auf koh chang zu fahren. eine woche frueher als geplant - aber schoenes wetter ward hier oben eben seit einer woche nicht mehr gesehen und es scheint auch nicht besser zu werden. also noch ein bisschen in den osten thailands und an den strand und noch bisschen sonne tanken. (ehrlich gesagt faellt mir die entscheidung ziemlich schwer... ich grueble zwei tage nach und buche dann aus dem bauch heraus!) ... dann gehts auch schon weiter... 16 stunden richtung ha long bucht... deas!