Freitag, Juli 23, 2010
Liebes Süd-Ost-Asien,
Das Aussehen ist aber nicht das einzige. Die reden hier auch ganz anders. Ich versteh sie aber eigentlich recht gut. Das ist soweit super, denn mich verstehen die Einwohner hier auch und dadurch kann ich mich beispielsweise mit den Ärzten und Krankenschwestern ganz gut verständigen. Man verwendet beim reden hier Zeiten bei denen die Verben verändert werden und so weiter, vielleicht weils hier schon viel früher ist. Oder man sagt statt 'l' ein 'r' und sogar das 's' wird hier benutzt, manchmal sogar doppelt. Aber die Wörter werden hier auch ganz arg zusammen gezogen. 'Nohave' heißt hier zum Beispiel 'Hammaned'. Oder letztens hab ich sogar einen 'Eisskoffä' statt einem 'eicofi' gekauft. Der hat übrigens nach richtigem Kaffee geschmeckt. Auch das Bier schmeckt hier richtig intensiv. Sehr gut, wie ich finde. Dafür gibts viel mehr Fleisch hier und das auch noch ziemlich fettig und ölig. Keine kargen Knorpelchen wie bei dir. Und auch ganz wenig Reis und Nudeln. Die nennen das hier Knödel und das sind quasi kugelige Nudeln, die man erst schneiden muss, bevor man sie essen kann. An würze fehlts hier sowieso, vor allem an Schärfe. Ich schwitze und weine nicht mehr beim essen. Da trinkt man auch viel weniger und erst recht wenn das Wetter so kalt ist.
Hier ist nicht nur das essen umständlicher mit dem ganzen zurecht schneiden, sondern auch das rauchen. Man kauft sich Tabak in kleinen Beuteln und dazu Papierchen und die dreht man dann zu Zigaretten. Ganz lecker, wie ich finde aber leider auch viel viel teurer. Und oft verboten. Aber vor allem teurer. Ich habe versucht mit dem Verkäufer zu handeln, aber der wollte nicht. Der fand das richtig blöd und hat gemeint, wir sind hier nicht im Tackatuckaland. Fand ich doof. Überhaupt ist hier alles so furchtbar teuer. Bei der Kleidung versteh ichs noch, die ist hier ja auch nur in original, aber beim Essen oder bei öffentlichen Verkehrsmitteln find ichs schon doof. Auch da kann man nicht feilschen, sonst wird man rausgeschmissen. Und beim rausgeschmissen werden aus den Zügen und Bussen ist es wieder so umständlich, weil man erst die Türen aufmachen muss. Da kann man während dem Fahren auch gar nicht am Ausgang sitzen und die Landschaft mit frischer Luft genießen. Man muss sogar noch mehr Geld zahlen, wenn man die Tür beim Fahren aufmacht. Auch der Verkehr hier ist ganz seltsam. So geordnet. Mit ganz vielen Schildern und Regeln, an die sich jeder hält - und wenn nicht, dann kostet das schon wieder eine Extragebühr. Auch sind hier ganz schön viele Autos unterwegs und weniger Motorräder. Und man braucht für beides einen echten Führerschein für den man alle Regeln auswendig lernen muss. Sinnlos, weil die Leute deswegen auch nicht besser fahren, wie ich finde. Aber gut, so ist das halt. Schön ist es, dass es hier geteerte Straßen in der Natur gibt.
Die Landschaft hier ist auch echt ganz hübsch mit schönen Bergen und Sehen. Dafür gibt es keine Strände mit weißem Sand und Palmen. Blöd, auch. Und was auch fehlt, sind die Wasserfälle, weil die sind hier nicht sooo aufregend wie bei dir. Da fällt auch echt nur das Wasser runter und nicht auch noch Wanderer. Gut, stimmt schon, sonst wäre es ja ein Menschenfall.
Ach ja, und die Tiere in der Natur. Ziemlich leise. Und nicht so wild. Das wildeste hier sind eigentlich die Kühe und wenn doch mal ein echter Bär kommt, dann haben alle Angst und schießen ihn tot. Giftiges gibts hier auch nicht so. Und die Insekten sind hier auch nicht so irre laut wie bei dir, was ich eigentlich ganz angenehm finde aber auch ein bisschen unspektakulär. Aber weißt du was er hier gibt, was du nicht hast? Eine MAU! Die ist toll und die mag ich.
Naja, so ist es hier halt. Ich glaube ein bisschen bleibe ich hier schon. Ist eigentlich auch ganz schön. Aber bei dir wars auch arg toll! Und dafür danke ich dir. Und ich freu mich auch, dich mal wieder zu sehen. Vielleicht komme ich ja dann mit dem Fahrrad.
Also bis dann und ganz viele Liebe Grüße, allerliebst und DEAS,
Dein Bene
Dienstag, Juli 06, 2010
Zwo, Eins, Risiko!
Na, wie dem auch sei, ich will an dieser Stelle noch ein kleines Gruselkabinett zum besten geben und damit zeigen, dass ich mir ruhig hätte mehr Sorgen machen können…vielleicht. Ganz groß sind im Moment zum Beispiel die Rothemden in Thailand. Die sind irre gefährlich und unbedingt die Finger davon lassen und so. Ich war ja da. Aber war nicht so schlimm, beziehungsweise gar nicht. Dann die vielen Landminen, die noch vom Vietnamkrieg über sind. Auch blöd, stimmt schon, und ja, es explodieren noch welche obwohl deren Haltbarkeitsdatum wohl schon länger überschritten sein müsste. Die Gefahr sinkt aber rapide, wenn man weiß, dass die meisten Opfer einheimische Jäger sind, die sich ans Schwarzpulver sägen wollen oder Kinder, die damit anfangen zu spielen. Und klar, es gibt es viele Nepper, Schlepper, Mähdrescher, welche den stupiden Touristen gerne mal übers Ohr hauen oder ihm Drogen ins Essen oder Gepäck panschen. Man kann halt einfältig oder unachtsam sein, aber wenn man nicht die Naivität einer Kelly Bundy besitzt (und alles schluckt, was in einem Kondom seviert wird), dann lässt sich damit auch überleben. Auch der Straßenverkehr ist eine Sache für sich. Das Auswärtige Amt warnt hier vor „impulsiven Reaktionen“. Der Vietnam ist sogar Weltranglisten Erster im Leute tot fahren. Ich empfehle jedem Reisenden einfach zwei Augen und mindestens ein Bein mit in den Urlaub zu nehmen – nur zur Sicherheit. Aber Lirum Larum, genug gefloskel. Weitere Höhepunkte auf einer Asienreise im könnten terroristische Anschläge oder bewaffnete Bandenüberfälle sein. Militärische Schusswechsel kommen an bestimmten Grenzen schon mal vor und wer nach Einbruch der Dunkelheit reist ist nicht so helle. Sagt das Amt. Ach und es wird außerdem vor Drogenschmuggel und ungerechten Strafverfahren gewarnt. Vor allem, wenn man auf die gefälschten Ausweise von minderjährigen Nutten rein fällt. Rettungsboote sind in der Schifffahrt ebenfalls eine Seltenheit und das ist besonders schlimm, wenn man von Piraten angegriffen wird. Falls man das alles überleben sollte, dann rafft einen Malaria, Vogelgrippe, Durchfall oder Cholera dahin. Vielleicht… Ach das Auswärtige Amt. Ist schon ´ne Wucht. Warnt wirklich vor jedem Pups, weil Butterfly-Effekt und so. Pfft! Und was erwähnt es mit keinem Sterbenswörtchen? Wasserfälle. Naja… Hals und Beinbruch… und Deas!
Donnerstag, Juli 01, 2010
Prahlen nach Zahlen
In den letzten 104 Tagen habe ich in 58 Betten geschlafen. Den Weg haben 46 Leute mit mir geteilt und mit jenen habe ich insgesamt 9 Biersorten getrunken. Wenn keiner da war, habe ich 9 Bücher gelesen. Ich war auch auf 9 Inseln und habe mich dort an 19 Stränden gesuhlt. Um 4 Länder zu bereisen durfte ich 7 Grenzen überschreiten. Zwischen den Grenzen bewegte ich mich mit 2 Rikschas, 5 Flugzeugen, 6 Zügen, 8 Fahrrädern, 13 TukTuks, 16 Pickups, 19 Taxis, 21 Motorrädern, 22 Booten sowie 42 Bussen und 2 Beinen fort. Ach ja. Und 6 Krankenwägen und 3 Rollstühle waren auch noch dabei. Ich habe außerdem 26 Wasserfälle gesehen. Den letzten besonders gut und genau. Deswegen habe ich auch 11 Brüche mit nach Hause genommen. Wunderbare Sache eigentlich. Und so in Zahlen gesehen hört sich das ganze doch noch besser an, als es eh schon war. 'Hön. Und und 1 deas!
Sonntag, Juni 27, 2010
RausRausRausRausRaus!
Nachtrag: Sodale. Jetzt fragt man sich eventuell, wie das da draußen so ist in der Freiheit. Schön, muss ich da sagen und kann mich auch kaum beklagen. Ich kann Freunde treffen, Kaffee trinken, Fahrrad fahren, Weltmeisterschaft anschauen, Weißwurscht essen, Bier schlürfen ecetera und noch viel mehr. Und das finde ich wirklich toll, wie ich meine. Es ist zwar alles noch recht anstrengend und ich kann noch nicht so dolle, wie ich vielleicht mögen wollen würde… aber das wird schon wieder! Jetzt noch diverse Nachwehen überstehen und dann ist wieder gut. Becken auskurieren, Schraubenlöcher verheilen, Fäden aus der Naht gehen lassen, lange aufbleiben lernen, taubes Gefühl aus der Fresse vertreiben und last but not least riechen lernen! Derweil geniesse ich die Isar, Biergärten, Innenstadt, Cafés und mein eigenes Zimmer. Huich! Oder MAU – das genieß ich nämlich auch sehr! Apropos und kochen sollte ich vielleicht wieder lernen. Grad schmeckts noch eher noch mau. Vielleicht liegt das auch an der mangelnden Geschmacksnervigkeit. Hm. Weiß man jetzt nicht, aber kriegt man raus mit der Zeit. Sonst? Ach klar: Deutschland wird Weltmeister! Bis denne und Deas.
Freitag, Juni 25, 2010
Nach der OP...
Nachtrag: Jetzt haben die echt noch so scheiß Gummis in meine Kieferschrauben gehängt. Und statt dass ich dafür weniger Schmerzen habe, krieg ich ab heute nur noch Suppe zum Essen und nicht mal mehr Brei und Joghurt. Ganz großes Boule. Beurk!
Donnerstag, Juni 24, 2010
nebenbei erwähnt...
Dienstag, Juni 22, 2010
Mein erster eigener Krankenhausaufenthalt zwischen Geburt und Todesfall Teil drei
Sonntag, Juni 20, 2010
Dekadentes Reisen back to the Schweinshaxn
Um von A nach B zu kommen brauche ich eigentlich nicht besonders viel. Ich benoetige lediglich meine beiden Beine und mindestens einen Daumen um groessere Spruenge zu machen. Bus, Boot, Bahn und Flieger sind mir natuerlich ebenso stets eine willkommene Hilfe… fuer meine Heimreise in das Münchener Uni-Krankenhaus hab ich aber dann doch so einiges auffahren lassen, bzw. meine grosszügige Auslandskrankenversicherung hat mal so einiges locker gemacht und mich auf besondere Weise gen Heimat geschickt. Ich werde am Samstag Abend mit einem Krankenwagen im Bangkoker Krankenhaus abgeholt,nehme platz und werde direkt zum Flughafen chauffiert. Dort erwartet mich schon eine nette Ärztin und hilft mir beim Check-in. Ich bekomme einen Rollstuhl und werde von einem lieben Schieber direkt in die Business-Launge geschoben um hier nochmal ein bisschen dinieren und entspannen zu koennen. Dann steige ich in den Flieger und nehme in der Business-Class platz, lasse mir erneut essen servieren und wähle einen Film meiner Wahl im Board-Entertainmentprogramm aus. Der Flug ueber Nacht ist entspannend und ich komme ausgeschlafen am Sonntag morgen in Frankfurt an. Dort wartet bereits ein weiterer Krankenwagen auf mich, der meinen-einen auf schnellstem Wege nach München bringen soll. Ist mir recht soweit. Kann ich nicht klagen. Die Fahrer holen noch mein Gepaeck ab und bringen mich anschliessend nach München ins MKG in der Lindwurmstrasse. Dort kann ich nach leichter Wartezeit und ersten Debrezinern auch schon das zimmer beziehen, in welchem ich nun die naechsten Tage und Wochen verbringen darf. Angenehm soweit, Benedikt von Sowieso mein Name und d e a s!