Sonntag, Juni 27, 2010

RausRausRausRausRaus!

Also ich darf ja jetzt gleich bald heute wieder heim. Da ist mein Zimmer zwar noch nicht frei, aber ich darf heim. Also richtig raus und in die Freiheit und tun was ich nicht lassen kann und geilo und faxen machen und Jippie und Jahoo und so. Wahnsinn. Ich bin noch ein bisschen am Grübeln, ob es mich nicht ein bisschen stört, dass ich so früh und schnell wieder aus dem Krankenhaus entlassen werde… dann fällt mir jedes Mal auf, dass ich ja immerhin schon seit fast 4 Wochen in gesundheitsfördernden Einrichtungen sitz und DANN freu ich mich derbe auf morgen und frei und heim und so weiter! Jetzt sinniere ich weiter, auf was ich mich eigentlich am meisten freue… aufs Essen, kommt gleich in den Sinn. Der nächste Sinn macht kund, dass ich noch gar nicht beißen kann. Mist! Also freu ich mich auf die Suppe daheim? Nicht so ganz. Aber ich freue mich auf meine eigenen Essenszeiten. DAS wird eine Freude, sag ich euch… ich werd nicht morgens um sieben mit dem Frühstück geweckt und auch das Abendessen steht nicht schon um 5 auf dem Tisch! Es kommt auch nicht eine halbe Stunde nach dem servieren eine Frau mit Kopftuch rein gestolpert und frägt sehr laut und schlafverhindernd: „scho fettig?“ – „Nein“ lautet meine Antwort ganz essentiell. Also Essenszeiten kann ich mir jetzt selber aussuchen und überhaupt auch die Art der Suppe und so darf ich ganz alleine entscheiden. Das wird vielleicht toll! Dann muss ich vielleicht auch nicht mehr um 10 schlafen, weil mir langweilig ist. In der Freiheit habe ich nämlich die ganze Zeit Internet und geilo. Da kann ich den ganzen Tag streamen und surfen und dingens und kirchen. Der Hammer wird das! Und ich kann ab und zu mal raus und die Beine vertreten und machen was ich mag. Und ich muss mich davor nicht im Schwesternzimmer abmelden! Wowizaui! Wobei, das hab ich in der letzten Woche eh ziemlich schleifen lassen, die Sache mit dem Bescheid geben, wenn ich das Krankenhaus verlasse… Sonst noch gute Sachen daheim? Ja, vor allem viele Sachen, die mit „e“ anfangen. Da wäre das eigene Klo, das eigene Zimmer, die eigene WG, das eigene Essen, der eigene Kaffee, das eigene Fahrrad, der eigene Tagesrhytmus… also an sich schon eine große Nummer, dieses Heimkommen. Mag ich. Ehrlich. Deas.


Nachtrag: Sodale. Jetzt fragt man sich eventuell, wie das da draußen so ist in der Freiheit. Schön, muss ich da sagen und kann mich auch kaum beklagen. Ich kann Freunde treffen, Kaffee trinken, Fahrrad fahren, Weltmeisterschaft anschauen, Weißwurscht essen, Bier schlürfen ecetera und noch viel mehr. Und das finde ich wirklich toll, wie ich meine. Es ist zwar alles noch recht anstrengend und ich kann noch nicht so dolle, wie ich vielleicht mögen wollen würde… aber das wird schon wieder! Jetzt noch diverse Nachwehen überstehen und dann ist wieder gut. Becken auskurieren, Schraubenlöcher verheilen, Fäden aus der Naht gehen lassen, lange aufbleiben lernen, taubes Gefühl aus der Fresse vertreiben und last but not least riechen lernen! Derweil geniesse ich die Isar, Biergärten, Innenstadt, Cafés und mein eigenes Zimmer. Huich! Oder MAU – das genieß ich nämlich auch sehr! Apropos und kochen sollte ich vielleicht wieder lernen. Grad schmeckts noch eher noch mau. Vielleicht liegt das auch an der mangelnden Geschmacksnervigkeit. Hm. Weiß man jetzt nicht, aber kriegt man raus mit der Zeit. Sonst? Ach klar: Deutschland wird Weltmeister! Bis denne und Deas.

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