Wie mein zweites Leben begann…in Worte gefasst von Benedikt D., diktiert und aus dem gedaechtnis von und mit Matthias N. !
Am zweiten Tag der EXTREM-wanderung laufen wir von dem fluss unseres nachtlagers zu einem zweiten, groesseren fluss, dem wir moeglichst weit nach oben folgen wollen um seine schoenheit zu bewundern. Nach einigen kleinereren kraxeleien und querungen stossen wir gegen ende des tages auf einen wasserfall, den wir schwerlich bezwingen koennen. Deshalb suchen wir nach einer umrundungsmoeglichkeit, sprich nach einem weg um den wasserfall herum, wie das schon öfter der fall war. Wir wollen also in den dschungel, ein bisschen nach oben und dann wieder ins flussbett zurueck! Ungefaer 100 Meter vor dem wasserfall entdecke ich einen weg aus dem flussbett heraus. Leichtsinnigerweise erklimme ich sofort und entgegen jeglicher warnungen den ca. 8 meter hohen felsbrocken – nur um oben festzustellen, dass ich ein seil benoetige um wieder runter zu meinem gepaeck zu kommen! Kurz nach meiner frage nach dem langen seil in matthias‘ rucksack rutsche ich vermutlich aus und die ersten 2 meter nach unten, bevor ich mich auf den letzten 6 metern richtung boden im freien fall versuche und boese (quasi waagerecht) auf dem boden aufklatsche. „der boden“ ist in diesem fall grosse steine unter dem riesigen stein, den ich bezwungen habe. Nach dem sturz in die tiefe blute ich gefaehrlich und bewege mich kaum…klar eigentlich, ne? Tao und matthias rennen sofort zu mir – sind aber beides keine aerzte und deshalb hilflos vor dem halbtoten bene… sie tragen mich auf eine nahe sandbank um mich dort weicher zu lagern. Ich blute sehr an arm und kopf, bin aber nicht bewusstlos, dafuer leicht verwirrt. Ich kann anweisungen befolgen, dafuer wuesste ich wohl meinen eigenen geburtstag nicht aus dem stegreif… also was tun? Matthias bleibt bei mir und tao rennt los um hilfe aus einem „nahen“ dorf zu holen. In der mehrstuendigen wartezeit versucht mich matthias durch gespraeche wachzuhalten. Ich friere durch den starken blutverlusst immer mehr und dann werden wir auch noch von fischen gezwickt. Schrecklich, glaube ich…weiss es aber mangels erinnerung ueberhaupt nicht mehr…! Nach 4 bis 5 stunden kommen wohl 4 laoten mit sehr kleinen taschenlampen durch den dschungel getuermt um zu helfen, jedoch ist weder ein arzt unter ihnen noch jemand der etwas anderes spricht als laotisch. Sie packen mich in einen schlafsack, suchen holz und machen feuer, kochen ein bisschen und helfen matthias so gut sie koennen bei der pflege des armen irren deutschen, welcher nun so schwer verletzt ist! um drei uhr nachts kommt mister coffee mit einem arzt ums eck… er wird immer „arzt“ genannt, ich kenne seinen genauen bildungsstand aber leider nicht und ich weiss auch nicht genau, was er mit mir medizinishes gemacht hat…habe aber auch keine verdaechtige narbe am bauch! Aber gemeinsam haben die vielen helfer jetzt eine grandiose idee… irgendwie muss der depperte deutsche naemlich aus dem dschungel raus! Also konstruieren die laoten und mr coffee und der arzt und matthias eine hochtechnologische trage aus einem baumstamm und einer haengematte… wie genau, moechte ich an dieser stelle aus juristischesn gruenden nicht verraten! Egal, jedenfalls werde ich richtung „naechstem“ dorf getragen, welches eine „strasse“ nach paksong, der naechsten groesseren „stadt“, besitzt(in echt: ich werde zu den naechsten haeusern gebracht, weil da ist eine breite schneise durch den dschungel zu den naechsten mehreren haeusern). Nach zwei stunden tragekonstruktions-bau geht es los und die lustige karawane schlaegt sich mit machete und einem verletzten touri durch den laotischen urwald. Nach fuenf stunden und etlichen pausen kommen wir an (pausen nicht etwa deshalb, weil ich so schwer bin, sondern vielmehr weil der baumstamm so unbequem zu halten war… glaube ich.). was mache ich in der ganzen zeit? Ich lass mich aushalten. Haha. Nein, ich schlafe ein bisschen, schreie ab und zu wegen der schmerzen laut auf und kotzte ein bisschen blut um generell gesehen leicht verwirrt bei bewusstsein zu bleiben. Gute arbeit, wie ich finde und wird einem echten überlebenskünstler gerecht! Im dorf angekommen werde ich mit einer elefantenstarken beruhigungsspritze (50% ueberlebenschance…) ruhig gestellt und auf die ladeflaeche eines lasters geladen. Dann holpern wir ungefaer 2 stunden zurueck nach paksong…wobei der laster, auf dessen ladeflaeche ich liege sehr langsam fahren muss, denn jede mitgenommene bodenwelle rumpelt weniger, wenn man langsamer drueber poltert. logisch eigentlich. Und ich freue mich wohl, dass es jetzt nicht mehr ganz so weh tut, schreie aber trotzdem hin und wieder vor schmerzen laut (das wurde mir zumindest so berichtet…). In Paksong geht es in ein krankenhaus. Nein, es geht in DAS krankenhaus, welches einfach das einzige im ort ist und von einem kritischen zeitgenossen auch einmal liebevoll als „medizinschrank mit betten“ bezeichnet wurde. ich persoenlich kann mich leider nicht mehr daran erinnern… hier bleibe ich die nacht, werde geputzt (blut und dreck weg), meine klamotten werden mir vom koerper geschnitten (wegen blut und dreck und weil die ärzte bestimmt mein pimmel-shirt haben wollten) und ich bekomme meine klinische erstversorgung. Ausserdem wird das ganze mit der auslandskrankenversicherung geklaert. Und ja!, ich besitze natuerlich eine auslandskrankenversicherung und waere auch bloed (und arm), wenn ich keine haette...! am naechsten tag geht es dann mit einem mini-van nach ubon ratchathani in thailand und dort in ein groesseres und besseres krankenhaus! Hier bekomme ich eine roentgung und schnell wird klar, das da einiges im argen liegt. Vor allem meine wenigkeit liegt arg da...viel ist ja nicht mehr über. Ich muss nach bangkok und werde dort am tag darauf auch mit einem kleinen flugzeug hingeflogen um dort im bangkoker krankenhaus unterzukommen und zwei wochen zu versauern… nach zwei tagen wache ich hier auf der intensivstation auf und bin wieder bei mir, bemerke aber eine 5-taegige erinnerungsluecke und einen kleinen verband am arm. Herrlich, wie man sich denken kann. Herrlich verspult! Aber egal. Ich freue mich des lebens und fuer das leben und jetzt, insgesamt 2 wochen nach dem sturz, kann ich realisieren, dass ich verdammt nochmal ein scheisskrasses glueck hatte. Ein kleiner stein, eine falsche trage, eine kaputte taschenlampe, ein falscher laote, eine fehlende auslandskrankenversicherung und ich waere jetzt tot oder behindert oder im rollstuhl oder einfach nicht mehr ich! Herrlich und geil und danke dafuer an denjenigen, der sichs ausgedacht hat! Danke und ein dickes DEAS!
Ein viertel Jahrhundert nichts und dann DAS: ich bin eine nacht unverletzt im dschungel bevor ich 6 meter in die tiefe auf grosse steine falle. dabei schneide ich mich am linken ellenbogen und muss mit 10 stichen genaeht werden. Ausserdem breche ich mir das becken, das wohl ohne arschgips wieder zusammenwaechst. Zusaetzlich muss ich mit 5 stichen ueber dem rechten auge und mit 2 stichen auf der nase genaeht werden. Ich habe weiter eine schaedelfraktur mit schwerem schaedel-hirn-trauma, genauer eine spaltung vom linken oberkiefer bis unters auge, einen offenen bruch vom linken auge nach oben mitte zu den stirnhöhlen. Zusaetzlich zertruemmert es mir nase und nebenhoelen und so weiter und so fort et cetera pepe 10 Brüche reichen nicht aus um den Kopf zu verlieren. Drei kleine Gehirnblutungen schaffen das auch nicht (glaub ich, hab ich vergessen;). Ich komme nach ca. 5 tagen amnesie zu mir, d.h. von kurz vor dem sturz bis ca. 5 tage nach dem sturz weiss ich fast gar nichts mehr und muss mir alles erzählen lassen. Dafuer besitze ich jetzt ein neues zelt und eine neue trinkflasche sowie eine tolle neue geschichte. Die realisierung, dass ich wirklich glueck hatte und tot haette sein koennen kommt 2 wochen nach dem sturz. Ich fuehle mich sehr gut und bin froh des lebens, freue mich auf alles…nach meiner totalen genesung und dem krankenhausaufenthalt!!!
Am zweiten Tag der EXTREM-wanderung laufen wir von dem fluss unseres nachtlagers zu einem zweiten, groesseren fluss, dem wir moeglichst weit nach oben folgen wollen um seine schoenheit zu bewundern. Nach einigen kleinereren kraxeleien und querungen stossen wir gegen ende des tages auf einen wasserfall, den wir schwerlich bezwingen koennen. Deshalb suchen wir nach einer umrundungsmoeglichkeit, sprich nach einem weg um den wasserfall herum, wie das schon öfter der fall war. Wir wollen also in den dschungel, ein bisschen nach oben und dann wieder ins flussbett zurueck! Ungefaer 100 Meter vor dem wasserfall entdecke ich einen weg aus dem flussbett heraus. Leichtsinnigerweise erklimme ich sofort und entgegen jeglicher warnungen den ca. 8 meter hohen felsbrocken – nur um oben festzustellen, dass ich ein seil benoetige um wieder runter zu meinem gepaeck zu kommen! Kurz nach meiner frage nach dem langen seil in matthias‘ rucksack rutsche ich vermutlich aus und die ersten 2 meter nach unten, bevor ich mich auf den letzten 6 metern richtung boden im freien fall versuche und boese (quasi waagerecht) auf dem boden aufklatsche. „der boden“ ist in diesem fall grosse steine unter dem riesigen stein, den ich bezwungen habe. Nach dem sturz in die tiefe blute ich gefaehrlich und bewege mich kaum…klar eigentlich, ne? Tao und matthias rennen sofort zu mir – sind aber beides keine aerzte und deshalb hilflos vor dem halbtoten bene… sie tragen mich auf eine nahe sandbank um mich dort weicher zu lagern. Ich blute sehr an arm und kopf, bin aber nicht bewusstlos, dafuer leicht verwirrt. Ich kann anweisungen befolgen, dafuer wuesste ich wohl meinen eigenen geburtstag nicht aus dem stegreif… also was tun? Matthias bleibt bei mir und tao rennt los um hilfe aus einem „nahen“ dorf zu holen. In der mehrstuendigen wartezeit versucht mich matthias durch gespraeche wachzuhalten. Ich friere durch den starken blutverlusst immer mehr und dann werden wir auch noch von fischen gezwickt. Schrecklich, glaube ich…weiss es aber mangels erinnerung ueberhaupt nicht mehr…! Nach 4 bis 5 stunden kommen wohl 4 laoten mit sehr kleinen taschenlampen durch den dschungel getuermt um zu helfen, jedoch ist weder ein arzt unter ihnen noch jemand der etwas anderes spricht als laotisch. Sie packen mich in einen schlafsack, suchen holz und machen feuer, kochen ein bisschen und helfen matthias so gut sie koennen bei der pflege des armen irren deutschen, welcher nun so schwer verletzt ist! um drei uhr nachts kommt mister coffee mit einem arzt ums eck… er wird immer „arzt“ genannt, ich kenne seinen genauen bildungsstand aber leider nicht und ich weiss auch nicht genau, was er mit mir medizinishes gemacht hat…habe aber auch keine verdaechtige narbe am bauch! Aber gemeinsam haben die vielen helfer jetzt eine grandiose idee… irgendwie muss der depperte deutsche naemlich aus dem dschungel raus! Also konstruieren die laoten und mr coffee und der arzt und matthias eine hochtechnologische trage aus einem baumstamm und einer haengematte… wie genau, moechte ich an dieser stelle aus juristischesn gruenden nicht verraten! Egal, jedenfalls werde ich richtung „naechstem“ dorf getragen, welches eine „strasse“ nach paksong, der naechsten groesseren „stadt“, besitzt(in echt: ich werde zu den naechsten haeusern gebracht, weil da ist eine breite schneise durch den dschungel zu den naechsten mehreren haeusern). Nach zwei stunden tragekonstruktions-bau geht es los und die lustige karawane schlaegt sich mit machete und einem verletzten touri durch den laotischen urwald. Nach fuenf stunden und etlichen pausen kommen wir an (pausen nicht etwa deshalb, weil ich so schwer bin, sondern vielmehr weil der baumstamm so unbequem zu halten war… glaube ich.). was mache ich in der ganzen zeit? Ich lass mich aushalten. Haha. Nein, ich schlafe ein bisschen, schreie ab und zu wegen der schmerzen laut auf und kotzte ein bisschen blut um generell gesehen leicht verwirrt bei bewusstsein zu bleiben. Gute arbeit, wie ich finde und wird einem echten überlebenskünstler gerecht! Im dorf angekommen werde ich mit einer elefantenstarken beruhigungsspritze (50% ueberlebenschance…) ruhig gestellt und auf die ladeflaeche eines lasters geladen. Dann holpern wir ungefaer 2 stunden zurueck nach paksong…wobei der laster, auf dessen ladeflaeche ich liege sehr langsam fahren muss, denn jede mitgenommene bodenwelle rumpelt weniger, wenn man langsamer drueber poltert. logisch eigentlich. Und ich freue mich wohl, dass es jetzt nicht mehr ganz so weh tut, schreie aber trotzdem hin und wieder vor schmerzen laut (das wurde mir zumindest so berichtet…). In Paksong geht es in ein krankenhaus. Nein, es geht in DAS krankenhaus, welches einfach das einzige im ort ist und von einem kritischen zeitgenossen auch einmal liebevoll als „medizinschrank mit betten“ bezeichnet wurde. ich persoenlich kann mich leider nicht mehr daran erinnern… hier bleibe ich die nacht, werde geputzt (blut und dreck weg), meine klamotten werden mir vom koerper geschnitten (wegen blut und dreck und weil die ärzte bestimmt mein pimmel-shirt haben wollten) und ich bekomme meine klinische erstversorgung. Ausserdem wird das ganze mit der auslandskrankenversicherung geklaert. Und ja!, ich besitze natuerlich eine auslandskrankenversicherung und waere auch bloed (und arm), wenn ich keine haette...! am naechsten tag geht es dann mit einem mini-van nach ubon ratchathani in thailand und dort in ein groesseres und besseres krankenhaus! Hier bekomme ich eine roentgung und schnell wird klar, das da einiges im argen liegt. Vor allem meine wenigkeit liegt arg da...viel ist ja nicht mehr über. Ich muss nach bangkok und werde dort am tag darauf auch mit einem kleinen flugzeug hingeflogen um dort im bangkoker krankenhaus unterzukommen und zwei wochen zu versauern… nach zwei tagen wache ich hier auf der intensivstation auf und bin wieder bei mir, bemerke aber eine 5-taegige erinnerungsluecke und einen kleinen verband am arm. Herrlich, wie man sich denken kann. Herrlich verspult! Aber egal. Ich freue mich des lebens und fuer das leben und jetzt, insgesamt 2 wochen nach dem sturz, kann ich realisieren, dass ich verdammt nochmal ein scheisskrasses glueck hatte. Ein kleiner stein, eine falsche trage, eine kaputte taschenlampe, ein falscher laote, eine fehlende auslandskrankenversicherung und ich waere jetzt tot oder behindert oder im rollstuhl oder einfach nicht mehr ich! Herrlich und geil und danke dafuer an denjenigen, der sichs ausgedacht hat! Danke und ein dickes DEAS!
Ein viertel Jahrhundert nichts und dann DAS: ich bin eine nacht unverletzt im dschungel bevor ich 6 meter in die tiefe auf grosse steine falle. dabei schneide ich mich am linken ellenbogen und muss mit 10 stichen genaeht werden. Ausserdem breche ich mir das becken, das wohl ohne arschgips wieder zusammenwaechst. Zusaetzlich muss ich mit 5 stichen ueber dem rechten auge und mit 2 stichen auf der nase genaeht werden. Ich habe weiter eine schaedelfraktur mit schwerem schaedel-hirn-trauma, genauer eine spaltung vom linken oberkiefer bis unters auge, einen offenen bruch vom linken auge nach oben mitte zu den stirnhöhlen. Zusaetzlich zertruemmert es mir nase und nebenhoelen und so weiter und so fort et cetera pepe 10 Brüche reichen nicht aus um den Kopf zu verlieren. Drei kleine Gehirnblutungen schaffen das auch nicht (glaub ich, hab ich vergessen;). Ich komme nach ca. 5 tagen amnesie zu mir, d.h. von kurz vor dem sturz bis ca. 5 tage nach dem sturz weiss ich fast gar nichts mehr und muss mir alles erzählen lassen. Dafuer besitze ich jetzt ein neues zelt und eine neue trinkflasche sowie eine tolle neue geschichte. Die realisierung, dass ich wirklich glueck hatte und tot haette sein koennen kommt 2 wochen nach dem sturz. Ich fuehle mich sehr gut und bin froh des lebens, freue mich auf alles…nach meiner totalen genesung und dem krankenhausaufenthalt!!!